22/2  Kalorien-Wirbel

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:44

Eine kurzzeitige Verwirrung flimmert durch die Fachpresse. Die Kalorien-Angaben auf vielen Lebensmittel-Verpackungen seien irreführend, besagt eine aktuelle Untersuchung an der Harvard Universität. Zum einen habe man bisher fälschlicherweise nicht beachtet, dass auch Nahrungsfasern eine gewisse Anzahl Kalorien enthalten (immerhin 2 pro Gramm), und zum andern spiele es eine Rolle, ob man gewisse Lebensmittel koche oder sie roh verzehre. Rohkost habe in der Regel weniger Kalorien. Wer also mehr und schneller abnehmen möchte, der sei gut beraten, sein Gemüse ungekocht zu essen.

Was tun wir nun mit dieser neuen Erkenntnis? Bedeutet das, dass nun sämtliche Produkte, die in den Handel kommen, neu berechnet und neu beschriftet werden müssen? Kommt nach dem Pferdefleisch-Skandal nun der Kalorien-Skandal? Wurde und wird hier der Konsument einmal mehr wissenlich und willentlich getäuscht?

Gemach! Die zuständigen Behörden geben Entwarnung. Die Kalorienberechnung in Europa ist nach wissenschaftlichen Normen geregelt, die kann nicht so ohne weiteres abgeändert werden. Und der Nutzen einer neuen Berechnung würde bei den „kleinen“ Abweichungen in keinem Verhältnis stehen zum Aufwand, der dafür betrieben werden müsste. Letztlich wäre der Konsument noch weit mehr verunsichert, als er es durch die aktuelle Situation ohnehin schon ist.

Also bleiben wir ruhig und befolgen den Ratschlag der Vernunft: aufzuhören mit dem Kalorienzählen, die Auswahl an Nahrungsmitteln ausgewogen zu halten, langsam zu essen, damit sich die Sättigung einstellen kann und ein Glas Wasser zu trinken, weil das garantiert keine Kalorien hat, wie auch immer man es berechnen mag.