2/4 Theresa hat abgenommen
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:01 |
Dies ist die Geschichte einer anerikanischen Frau von 49 Jahren. Theresa Borawski wuchs in einer behüteten Familie auf wo sie früh lernte, dass gutes Essen der beste Trost in allen Lebenslagen ist. Mit 8 Jahren verlor sie ihren Vater und half sich mit Süssigkeiten über den Verlust hinweg. Sie nahm immer mehr zu und ignorierte den Spott ihrer Mitschüler. Ihr Gewicht wurde zu ihrem Schutzschild, zum Panzer, der sie durch ihr Leben begleitete.
Ein Schicksalsschlag nach dem andern machte ihr zu schaffen, sie verlor ihren Freund, den Job, und musste mit 42 nochmals ihre Ausbildung von vorne beginnen. Und sie nahm weiter zu. Als sie das Abschlussdiplom entgegennahm, konnte sie sich kaum auf die Bühne bewegen – sie war inzwischen 194 Kilo schwer. Ihr Leben war massiv eingeschränkt. Sie konnte nur noch in Drive-In-Geschäften einkaufen, muste alle Tätigkeiten sitzend verrichten, Schmerz begleitete sie durch den Alltag…
Vor zwei Jahren beschloss sie, dass es so nicht weiter gehe. Eine Verwandte hatte sich einer Magen-Operation unterzogen, doch das wollte sie nicht. Sie stellte ihr Essverhalten radikal um. Aber sie nannte es nicht „Diät“, sondern: „mein neuer Lebensstil“. Sie achtete auf Kalorien beim Einkauf und beim Kochen, ass keine Süssigkeiten mehr, nur noch Fleisch und viel Gemüse…
Innerhalb von zwei Jahren nahm sie auf diese Weise 125 Kilo ab! Und wurde damit zum Star der Abnehmer-Gemeinde, trat in Talkshows auf und wurde zum Fitness-Maskottchen. Abnehmwillige verehren sie als ihr Vorbild, als leuchtendes Beispiel dafür, dass man abnehmen „kann“, wenn man nur den rechten Willen dazu hat…
Das allerdings ist eine zwiespältige Botschaft. Theresa hat es geschafft. Ihre persönliche Situation hat es ermöglicht, dass sie aus eigener Kraft und ohne Unterstützung eine solche Gewichtsreduktion erreichen konnte. die Voraussetzungen dafür waren offenbar optimal. Aber es wäre falsch und unfair, von ihr nun auf alle Adipösen zu schliessen. Im Glücksfall kann es gelingen… hat man Pech, so hilft alles Bemühen nichts und die Verzweiflung des Scheiterns bleibt, es gibt kein Entrinnen aus der Teufelsspirale. Dies bleibt immer zu bedenken, denn kein Fall ist mit dem andern identisch. Leider und zum Glück. Jeder braucht eine individuelle Lösung.