7/4 Salzbewusst
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:20 |
Der Bund mache unser Essen fade. In grossen Lettern steht diese Botschaft im Sonntagsblatt. Sicherheitshalber noch mit einem Fragezeichen versehen, das allerdings halb von Salz verdeckt wird, das aus einem Streuer rieselt…
Der Bund kann auch machen was er will – die Presse findet immer etwas zu meckern. Dabei geht es im Rahmen von national koordinierten Aktionen schon seit Jahren darum, wenigstens auf freiwilliger Basis die Lebensmittelhersteller dazu zu bewegen, bei einzelnen ihrer Produkte die Rezeptur zu überprüfen und die Anteile von Salz, Zucker oder ungesunden Fetten, von denen wir insgesamt viel zu viel essen, sanft zu reduzieren.
Von Anfang an haben die grossen Betriebe, die da mitmachen, deutlich gesagt, sobald ihre Produkte in der Konsumenten-Gunst sinken würden, wäre Schluss mit der Reduktion. Bis heute hat man allerdings von solchen Retourkutschen offiziell nichts gehört.
Die Salzstrategie des Bundes ist eine gute Sache. Sie ist eine von mehreren klar definierten Zielvorgaben, um das Ernährungsangebot in unserem Land „gesünder“ zu machen. Dabei bleibt es dem mündigen Bürger als Einzelnem immer noch unbenommen, aus der Streusalzdose, dem Aromatstreuer oder der Salzmühle so oft und so viel nachzuwürzen, wie es der persönliche Geschmack verlangt. Von einer Bevormundung, wie die Gesundheitsgegner immer gerne jammern, kann also nicht die Rede sein.
Auch wenn der Bericht im Sonntagsblatt im Text letztlich durchaus sachlich und korrekt ist, erweckt die Schlagzeile doch – was offfenbar ihre Aufgabe ist – einen anderen Eindruck. Da kann dann eine kritische Einstellung nicht schaden.