12/5 Selektiv essen
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:33 |
Jedes fünfte Kind ist zu dick. Aber neuerdings weist eine Studie darauf hin, dass jedes dritte Kind an einer Essstörung leidet, wie die SonntagsZeitung heute vermeldet hat. Eine der am häufigsten festgestellten Störungen ist das sogenannte Picky Eating. Dabei essen die Kinder gezielt nur ganz bestimmte Nahrungsmittel. Berichtet wird von einem zehnjährigen Jungen, der sich ausschliesslich von Balisto-Riegeln ernährt und jede andere Nahrung verweigert, was zu einem täglichen Kleinkrieg mit dramatischen Zuspitzungen am Familientisch führt.
Noch ist die Fachwelt ratlos, wie mit diesem Phänomen umzugehen sei. Vormals war es nur vereinzelt bei eher kleinen Kindern aufgetreten und schien sich im Lauf der Zeit „auszuwachsen“… aber die Forschung zeigt, dass auch Störungen mit bleibenden Folgen eintreten können, die sich bis ins Jugendlichen- und Erwachsenen-Alter auswirken.
Ist es möglich und denkbar, dass diese Störung etwas zu tun hat mit der massiven medialen Propagierung gewisser Angebote als „für Kinder geeignet“, die es in Wirklichkeit gar nicht sind? Angebote, die es früher nicht gegeben hat, zu denen Kids höchstens in Ausnahmefällen an Festtagen Zugang hatten, und auch dann nur in limitierter Menge?
Heute sind diese Produkte heilsversprechend allgegenwärtig, zur Entspannung, zum Trost, für die Freude und den Genuss, und die Werbung versichert, dass nur das Beste vom Guten drin sei und dass man diese Leckerei den Kleinsten „ruhig geben“ dürfe, dass die Süssigkeit die Familienharmonie garantiere und dass der Zucker-Fett-Brotaufstrich mit Schokolade-Nuss-Aroma den wahren Zusammenhalt innerhalb der Familie garantiere…
Für mich schon.