13/5 Gluck – Gluck – Gluck!
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 17:15 |
Nein, es ist kein Druckfehler. Es sind nicht die Ü-Tüpfelchen, die in diesem Fall das dreifaltige Glück vollkommen machen würden. Es ist die Umschreibung des Geräushes, das entsteht, wenn sich Flüssigkeit bewegt: aus einer Flasche in ein Glas und aus einem Glas durch Mund und Hals in den Menschen hinein. Schluck für Schluck. Gluck – gluck – gluck.
Dabei geht es nicht um irgend eine Flüssigkeit. Es geht um das weltweit am meisten verkaufte Nass mit dunkelbrauner Färbung und seinem ganz speziellen Geschmack, der auf eine Zutaten-Mischung zurückzuführen ist, welche seit 127 Jahren strenger gehütet wird als ein Staatsgeheimnis. Es geht um CocaCola.
Der Süssgetränkehersteller ist in letzter Zeit massiv unter Druck und Beschuss geraten. Zuckerlimonaden wurden von der Fachwelt zweifelsfrei identifiziert als eine der wesentlichen Ursachen für die nach wie vor zunehmende Fettleibigkeit auf allen Kontinenten. CocaCola wurde vorgeworfen, den Gebinde-Inhalt im offenen Verkauf laufend vergrössert zu haben und mit einem Netz von Getränkeautomaten in Schulen und mit „erfolgesabhängigen“ Prämien für die Klassenkassen die Kinder und Jugendlichen regelrecht angefixt zu haben.
Nun ist der Konzern in die Gegenoffensive gegangen. Mit einer breit angelegten Kampagne reiht er sich ein in die Phalanx derer, die gegen Adipositas und deren Ausbreitung kämpfen (wollen). Vollmundige Versprechungen sollen die gute Absicht untermauern: überall sollen kalorienarme oder -freie Geetränke angeboten werden; transparente Information über den Kaloriengehalt der Produkte auf jeder Verpackung; die Leute zu Bewegung ermutigen durch die Unterstüzung von Bewegungsprogrammen in allen Ländern; weltweiter Verzicht auf Werbung, die sich direkt an Kinder unter 12 Jahren richtet.
Das sind alles gute und ehrenwerte Positionen… ob sie die Adipositas-Welt zu verändern vermögen, das ist eine andere Frage. Denn nach wie vor setzt die Werbung den Konsum von CoaCola mit reiner Lebensfreude gleich, werden die Flaschengrössen nicht verändert und trägt der Konsument alleine die Verantwortung, ob und wieviel er von der Kultbrause trinken will, mit oder ohne Zucker…
Wie ernst es der Firma mit ihrem Engagement im Kampf gegen Übergewicht wirklich ist, wird sich weisen, wenn wir versuchen, sie als Sponsoring-Partner für unsere Stiftung zu gewinnen. Schnörkelloser kann man sich nicht für die gute Sache einsetzen!