9/6  TV bildet – Gewohnheiten

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:32

Es sei ja alles nicht so schlimm. Das sagen die Werber. Und die Eltern trügen die volle Verantwortung für das, was ihre Kinder am Fernsehen sähen. Deshalb sei es völlig falsch, auf die Werbung Einfluss nehmen zu wollen, um die Kinder vor ungesunden Einflüssen zu bewahren.

Und die Handelsfreiheits-Turbos am rechten Politrand werden nicht müde, solche Weisheiten mantra-artig nachzubeten. Dabei gibt es inzwischen Indizien, dass dem nicht so ist. Eine aktuelle Studie aus Schweden belegt das Gegenteil. Per Fragebogen wurden 1’700 Eltern nach den TV-Sehgewohnheiten und dem Getränkekonsum ihrer Kinder im Alter zwischen 2 und 9 Jahren befragt.

Die Auswertung zeigte eine simple Tatsache auf: je länger die Kinder TV (und damit auch die Werbung) guckten, umso mehr Süssgetränkem nahmen sie zu sich, unabhängig davon, was sonst in der Familie getrunken wurde… Der Anreiz, gesüsste Getränke zu trinken, kam demnach eindeutig aus den entsprechenden Werbespots.

Die Schlussfolgerung für die Fortscher: es ist grundsätzlich möglich, über das Fernsehen die Lebensgewohnheiten der Kinder und Jugendlichen zu beeinflussen, unabhängig von oder sogar entgegen der sonstigen familiären Verhaltens-Anweisungen der Eltern. Aber die Werber werden dann schon wieder eine Ausrede finden.