17/6  Neue Ufer

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:29

Heute hatten wir eine Besprechung mit einem Mann der Wirtschaft. Es ging mir darum, auszuloten, ob in gewissen Wirtschaftskreisen die Haltung zum Begriff der Corporate Social Responsibility gegenüber vor 15 Jahren sich geändert habe, was die Wahrnehmung des Adipositas-Komplexes betraf.

Allfällige Hoffnungen auf einen Wandel und eine höhere Bereitschaft, sich finanziell an unserer Unterstützung zu beteiligen, waren ebenso verfehlt wie nutzlos. Noch waren die Argumentationsmuster die gleichen, auch wenn ein Verständnis und eine geistige Offenheit durchaus spürbar waren… Was für uns aber neu und irgendwie erfrischend daher kam, das war die Auffassung, dass wir als Fachorganisation nicht länger passiv auf Hilfe und Unterstützung warten sollten, sondern dass wir uns aufraffen müssten, aus der Not eine Tugend zu machen, von den unentgeltlichen Dienstleistungen für alle etwas abzurücken und neue Geschäftmodelle zu entwickeln, mit denen wir unser Knowhow und unser Prestige gewinnbringend vermarkten würden…

Raus aus dem Schneckenhaus in eine Offensive, die in ein neues Selbstverständnis münden müsste. Abschied von Diskretion und Bescheidenheit, selbstbewusster Markenauftritt und ertragreiche Vermarktung dessen, was wir als unsere Stärke bezeichnen können, wo wir einzigartig sind in unserer Kompetenz, die wir uns über die Jahre erworben haben.

Diese Aussensicht mag auf den ersten Blick im Widerspruch stehen zu den von uns bisher hochgehaltenen NGO-Werten… aber es lohnt sich, unvoreingenommen darüber nachzudenken und keine Option von vorneherein auszuschliessen. Es kann nur ein Vorwärts geben.