20/6  Trink, Brüderlein, trink…

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:59

Vom Schwesterchen ist nicht die Rede, aber es ist natürlich mit gemeint. Wie immer. Und ums Trinken im weitesten Sinn ging es heute am ersten Medien- und Expertenseminar zum Thema „Balanced Lifestyle – Bedeutung und Förderung eines aktiven, gesunden Lebensstils“, organisiert von Coca-Cola Schweiz, unter dem Patronat der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung.

Welche Rolle spielen ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung für das Wohlbefinden der Menschen? Wie viel Flüssigkeit braucht man zum Leben, im „Normalzustand“ und auch als SportlerIn? Und: was weiss die Wissenschaft heute zum Thema künstliche Süssstoffe? Sind sie gesundheitsverträglich? Gibt es Probleme? Stimmen die Vorbehalte, die man immer wieder hört? Und zuletzt wurde informiert über die neue Marketing-Strategie des weltgrössten Getränkeherstelleres, der eine internationale Image-Kampagne lanciert hat, welcher die Idee zugrunde liegt, dass der Konzern, der den schlechten Ruf hat, mit seinem Verkauf von Süssgetränken massgeblich für das Überhandnehmen der globalen Adipositas-Epidemie mitverantwortlich zu sein, sich aktiv einbringt in den Kampf gegen Adipositas und Übergewicht: durch das Versprechen, keine Produktewerbung mehr an Kinder unter 12 Jahren zu richten und durch verschiedenste Aktionen um die Bevölkerung zu einem gesunden und bewegten Lebensstil zu animieren.

Die Firma hat auch die Realisierung von Broschüren unterstützt, in denen sich unabhängige Schweizer Wissenschafter zur Thematik der künstlichen Süssstoffe äussern: eine hilfreiche Aufklärungsschrift, die sagt, was Sache ist. Wir von der Schweizerischen Adipositas-Stiftung SAPS zeichnen als Mitherausgeber und begrüssen die Verbreitung der Publikation.

An der heutigen Veranstaltung wurden auch kritische Fragen laut. Kann man wirklich davon ausgehen, dass das thematische Engagement des Limonadeherstellers „gegen Adipositas“ nachhaltig und von Dauer sein wird? Selbstverständlich ist die Firma als gewinnorientiertes Unternehmen im Wettbewerb darauf angewiesen, ihre Produkte zu verkaufen… umso wichtiger ist es daher, dass konsequent immer auch Getränke ohne Zucker und und mit Süssstoff angeboten werden – inzwischen macht dies 40 Prozent des Umsatzes aus. Dies reduziert immerhin die Kalorienaufnahme gewisser Menschengruppen ganz wesentlich. In diesem Sinne war es heute der Anfang von hoffentlich weiteren, erfolgversprechenden Aktivitäten.