6/7 Wer nicht schläft, isst
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 22:24 |
Wir erinnern uns. Die Zeiten, da es im Militär Nacht- und Durchhalte-Übungen gab, bei denen in Schichten rund um die Uhr gearbeitet wurde. Der Fourier besorgte die Verpflegung für ausserhalb der geregelten Essenszeiten. Das waren meist Dinge, die heute nicht mehr als gesund durchgehen würden, auch wenn wir sie liebten, die Biberli, Nussgipfel, Salmetti, Panzerkäse, Fleischkonserven… und wir verdrückten einiges, um uns wach zu halten. Und dachten uns nichts Besonderes dabei.
Jetzt ist es allerdings wissenschaftlich erwiesen: wer nur wenig schläft und lange auf ist, isst mehr – und nimmt zu. Das ergab eine Studie in den Schlaflabors an der Universität Pennsylvania. 225 normalgewichtige Erwachsene zwischen 25 und 50 Jahren nahmen an dem 18-tägigen Laborversuch teil. Sie durften nur wenige Stunden pro Tag schlafen und keinen Sport treiben, daneben konnten sie sich – sitzend – beschäftigen wie sie wollten. Und sie hatten jederzeit freien Zugang zu Esswaren.
Das Resultat war unmissverständlich: je weniger sie schliefen, desto mehr assen sie und desto mehr Kalorien nahmen sie zu sich, vornehmlich in Form von fettigen Speisen. Dabei nahmen Männer mehr zu als Frauen und Afro-Amerikaner mehr als Kaukasier… es zeigten sich also geschlechts- und rassenspezifische Unterschiede.
Die Leute vom Schlaflabor stellten überdies fest, dass die Schlaf-Apnoe als Begleiterkrankung bei Adipositas weiter verbreitet ist, als gemeinhin angenommen wird und dass übergewichtige Menschen, die oft und laut schnarchen und einen unruhigen Schlaf haben, ihr Schlafverhalten durch Spezialisten abklären lassen sollten. Dieses Problem kannten wir im Militär wenigstens noch nicht.