19/7  Fertig gequengelt

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:00

Manche Eltern würden sich das hier bei uns auch wünschen. Böse Erinnerungen kehren in mein Gedächtnis zurück bei diesem Thema. Es geht um die sogenannten Quengelzonen im Supermarkt vor den Kassen. Man hat den Einkauf hinter sich und muss nun noch in der Schlange bei der Kasse anstehen, Und da liegen auf Augenhöhe der Kinder all die Süssigkeiten, Zuckerwaren, Schokoladensachen… und die Kleinen greifen entweder direkt zu oder beginnen zu jammern und zu verlangen und möchten dies oder das unbedingt haben, so lange, bis die entnervten Eltern, nur um Ruhe zu haben, nachgeben und dem spontanen Kauf zustimmen.

Es kommt ja nicht von ungefähr, dass in dieser Zone vor der Kasse – wie auch in den vordersten Auslagen beim Kiosk – ausschliesslich die „ungesunden“ Naschwaren feilgeboten werden, die man aus eigenem Antrieb kaum kaufen würde. Es braucht Nerven wie Drahtseile, in dieser Situation einen kühlen Kopf zu bewahren, dem kindlichen Gejammere und Gefeilsche standzuhalten und ohne Zusatzkauf an der Kasse vorbei zu kommen.

In England hat sich nun die Regierung des Themas angenommen und hat eine Verordnung in Arbeit, welche die Händler an ihre Verantwortung erinnern und auffordern soll, auf diese Verlockungs-Angebote – man nennt sie dort guilt lanes, also Schuldig-Strassen – zu verzichten. Gesundheitsministerin Anna Soubry hat dieses Thama eingebracht, mit der Begründung, dass es nicht hilfreich sei, wenn man bei den Bürgern an ihre Eigenverantwortung appelliere, ihnen aber glechzeitig das Leben schwer mache, indem man solche verführerischen Angebote ausgerechnet dort platziere, wo man mit den Kindern aufs Bezahlen warten müsse. – Bravo.