2/7 Verbieten oder nicht?
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 15:22 |
Ein interessantes Experiment in Sachen Demokratie findet derzeit im US-Staat Wisconsin statt. In New York hatte Bürgermeister Bloomberg ein Geetz erlassen, das bei öffentlichen Veranstaltungen den Verkauf von gezuckerter Limonade in übergrossen Bechern verbot. Aufgrund eines Richterspruchs musste das Gesetz wieder zurückgenommen werden.
Im Staate Wisconsin wollen freiheitsbewusste Politiker einer möglichen Regulierung des Essens vorbeugen und haben deshalb eine Verordnung vorgeschlagen, welche es generell verbietet, irgend ein Nahrungsmittel aufgrund der Portionengrösse, des Kaloriengehalts oder einzelner Nährwert-Bestandteile einzuschränken.
Der Staat solle grundsätzlich seine Hände nicht an die Mahlzeiten der Bürger legen und es der freien Wahl des Einzelnen überlassen, wie und womit sich dieser ernähren – und allenfalls gefährden wolle. – Gegen eine solche Verordnung laufen die Gruppen, die für eine gesunde Bevölkerung kämpfen und die sich gegen die Adipositas-Epidemie engagieren, natürlich Sturm.
Zum Thema gibt es eine Online-Abstimmung. Rund 1’700 User haben bis jetzt daran teilgenommen und das bisherige Resultat gibt den Freiheitskämpfern recht: es sind bloss 11 Prozent, die eine Regulierung „ungesunder“ Lebensmittel durch den Staat befürworten, 89 Prozent sprechen sich für eine uneingeschränkte freie Wahl nach persönlichem Gusto aus, auch wenn sie dabei die eigene Gesundheit gefährden sollten.
Ist dieses Resultat symptomatisch für ein Land, das auch den uneingeschränkten Waffenverkauf selbst nach all den Amoklauf-Zwischenfällen mit grosser Mehrheit verteidigt? Wie würde eine solche Abstimmung hierzulande ausgehen? – Die Lobbies beider „Parteien“ sind jedenfalls tüchtig am Wirken, man wird sehen, wie der Hosenlupf politisch noch ausgeht.