31/8 Was ist drin?
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 18:41 |
Ein kurzes Schock-Video macht in diesen Tagen die Runde auf YouTube und durch allerlei Facebook- und Ernährungsforen. Da kauft sich einer ein Stück Chicken McNugget und legt es unters Mikroskop. Dann zerbröselt er dessen Inhalt und rückt diesem mit immer grösseren Lupen auf den vermeintlichen Hühner-Leib.
Man sieht ein kurzfasriges, weisses Gebilde, ähnlich wie Aufbackbrot, klumpig und undefiniert, durchzogen von allerlei winzigen Dingen, die man für Fremdkörper halten kann, kurze Stoff-Fasern, Farbpigmente, lauter Sachen, die man eigentlich nicht im Innern von Hühnerfleisch vermuten würde.
Damit nicht genug, der Kommentator fragt uns immer wieder mit suggestiver Stimme: Sieht so Fleisch aus? Und das nächste Bild zeigt zum Vergleich ein Stück richtiges Pouletfleisch mit glatten Faserbündeln aus den Muskeln… dann sieht man wieder die teigig-matschige Masse aus dem Nugget.
Nun weiss eigentlich jeder, der irgendwo ein Poulet-Nugget kauft, dass dieses in der Regel nicht aus einem „gewachsenen“ Fleischstück besteht, sondern aus einer gemixten Paste mit allerlei Hühnerzutaten vom Schlachthof (diese Masse findet sich auch in geformten Pouletschnitzeln und als Anteil im Kebab)… tüchtig gewürzt und in eine schmackhafte Pannade eingebacken.
Worum es sich bei den verschiedenen „Funden“ im Nugget handelt, das sagt uns der Bericht nicht. Insofern beantwortet er die eingangs gestellte Frage nicht. Allenfalls weckt er Ekel und Abscheu… Aber die müssten uns bei den meisten „verarbeiteten“ Produkten befallen, es sei denn, wir kennen den Metzger oder wir sehen mit eigenen Augen, was er in den Hacker tut.
Ich erinnere mich an eine Vorführung, die wir vor vielen Jahren im Militär hatten. Wir waren neben einer Grossmetzgerei einquartiert und der Fourier hatte eine Besichtigung arrangiert. Wir sahen zu, wie Cervelats gemacht wurden: das Fleisch, die Schwarten, das Fett, die Gewürzmischung, und dann das Eis, das vom Blitzhacker im Handumdrehen so fein in die Masse eingearbeitet wurde, dass man die Bestandteile nicht mehr auseinanderhalten konnte. Würde man, sagte der Metzger, ein Paar Schuhe dazu geben, so wären diese nach drei Umdrehungen nicht mehr auszumachen… Aber man tut ja keine Schuhe in den Hacker!
Zurück zu den Chicken-Nuggets: was bringt uns solche „Aufklärung“? Hilfreiche Information eigentlich nicht. Vielleicht etwas Abschreckung. Und vielleicht werden die Nuggets bei uns ja anders produziert als in USA. Hier gehts zum Video.