6/9  Dick – und doch gesund

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 21:53

Der  Fall des Linienrichtes wirft die Frage nch der Zuverlässigkeit des BMI auf. Dass dieser immer etwa wieder in die Kritik gerät, ist bekannt. Trotzdem hält die Forschung daran fest, dass er als EIN Element für die Definition der Ausbreitung der Adipositas nach wie vor das tauglichste Werkzeug ist, weil er allein international anerkannte Vergleiche zulässt und weil bei der Vermessung des Bauchumfangs etwa ein viel zu grosser Interpretationsspielraum besteht, um „genaue“ Resultate zu erzielen.

In dieser Debatte trifft es sich gut, dass nun auch unterschieden wird zwischen Adipositas mit erheblichen gesundheitlichen Risiken durch Nebenerkrankungen und zwischen metabolisch gesunder Adipositas. Gemeint ist dabei ein BMI über 30, bei dem jedoch die Merkmale der Komorbiditäten, die auf das metabolische Syndrom schliessen lassen, fehlen: keine Prädisposition für Diabetes, keine Gefährdung des Herzkreislaufsystems.

In dem Studienbericht ist allerdings keine Rede von den Abnützungs-Schäden der Gelenke, die durch das exzessive Gewicht verursacht sind. Aber die Überlegung hat etwas für sich, dass eine sorgfältige medizinische Abklärung der Risikofaktoren die Grundlage sein müsste für den Entscheid, welche therapeutische Massnahme angezeigt und gerechtfertigt ist.

Ebenso wichtig ist auch die Erkenntnis, dass ein BMI von 26 nicht schon automatisch das Todesurteil bedeutet… dies müsste heute mancher jungen Dame und auch manch smartem Businessman eingebläut werden.