26/9 Botschaften
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:15 |
Es war wieder einmal ein Treffen der kantonalen Beauftragten für ein gesundes Körpergewicht. Eingeladen hatte die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz und die Botschaft war klar: jeder Fall von Übergewicht und Adipositas, der schon im Kindesalter vermieden werden kann, entlastet auf Dauer unser Gesundheitssystem.
Deshalb wurden alle Präventions-Anstrengungen in den letzten Jahren konsequent auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet und es wurden zahlreiche Modelle entwickelt, die sich in der Praxis bewährt haben. Der heutige Tag galt dem Austausch, der Bilanz über Erreichtes, der persönlichen Begegnung, aber auch der Öffnung des Blickes auf neue Horizonte.
Eine solche neue Perspektive wurde aus dem Tessin eindrücklich gezeigt: die Universität der Italienischen Schweiz hat ein einzigartiges Projekt entwickelt, um mittels individualisierter, zielgruppengerecht aufbereiteter Information die Kinder und Jugendlichen zu motivieren, ihr Ess- und Bewegungsverhalten zu verändern. Neu war der Ansatz, sich gezielt und direkt an die Kinder zu wenden, diese aktiv in den Prozess einzubeziehen, dadurch die Eltern zu entlasten, sie aber gleichzeitig zu informieren und ebenfalls am Projekt zu beteiligen.
Die Resonanz übertraf alle Erwartungen und die neuen Kommunikationsmittel wie Smartphone und Facebook schaffen unter dem Stichwort Social Marketing völlig neue Ansätze zur Wissensvermittlung und zur Motivation. – Dies war nur eines der Highlights der Veranstaltung. Bedenklich auf der andern Seite gewisse Informationen, die man im persönlichen Gespräch erhalten konnte. Da gibt es zum Beispiel in der Nähe von Fribourg eine Institution, die sich um übergewichtige Jugendliche kümmert und diesen sowohl ein Gewichtsreduktions-Programm bietet als auch die Möglichkeit, eine Lehre zu machen. Die Erfolge sind gut, die Anerkennung ist über die Grenzen hinaus da und die Warteliste ist lang… denn es fehlt an Geld, um den Jugendlichen den Aufenthalt zu bezahlen. Adipositas als Krankheit wird noch immer verkannt, die „Schuld“ wird noch immer bei den Betroffenen gesehen, das Hauptproblem ist das Fundraising.