2/10 Der Joghurt-Clan
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 15:35 |
Schier unüberschaubar ist die Auswahl geworden. Steht man im Supermarkt vor dem Joghurt-Regal, gehen einem buchstäblich die Augen über angesichts der bunten Vielfalt in allen Grösen und Aromen, mit mehr oder wenigeer Fett, Früchten, saisonalen Geschmacksrichtungen, mit und ohne Knusper-Einlage, griechisch, türkisch, halal… Joghurt ist allgegenwärtig.
Rund 18 Kilo vertilgen Herr und Frau Schweizer pro Jahr, zumeist gezuckert (bis zu 5 Stück Würfelzucker pro Becher!). Und seit einiger Zeit werden die Joghurts mit Bakterienkulturen versetzt, die zudem das Darmwohlbefinden verbessern sollen… Um die Vorzüge des geronnenen Milchproduktes noch besser zur Geltung zu bringen, haben sich international tätige Firmen zusammengeschlossen zu einem „Joghurt-Rat“. Diesem gehören an: Danone, Emmi, Nestlé, Yoplait und Müller-Milch. Vorerst agieren sie gemeinsam von London aus für Grossbritannien.
Ich persönlich habe mich vor einiger Zeit erfolgreich joghurtmàssig selbständig gemacht: bei Betty Bossi habe ich ein einfaches Joghurt-Gerät gefunden. Es sind verschliessbare Gläser, die man in einem Plastic-Untersatz während acht bis zehn Stunden erwärmen und dann in den Kühlschrank stellen kann. Zuvor bereitet man mit dem Schwingbesen ein Gemisch zu aus einem Liter Pastmilch-Drink und einem Becher Nature-Joghurt. Diesen Milch-Joghurt-Mix füllt man in sieben Gläser ein, die dann in der Plastic-Halterung automatisch auf die richtige Temperatur ewärmt werden. (Ich weiss noch, wie kompliziert es früher war, wenn Mutter die Milch in der Pfanne exakt auf 62 Grad erwärmte, sie dann in ein Glas einfüllte, das wiederum im Wasserbad in einem Behälter stand… am Deckel hing eine „Wabe“, in der die Joghurt-Bakterien hausten. Wenn der Deckel aufgesetzt war und der Behälter verschlossen, kam ein Wärmeschutz um das Ganze, und es musste über Nacht in absoluter Stille stehen gelassen werden, damit die Bakterien ungestört ihres Amtes walten konnten…)
Meine selbstgemachten Nature-Joghurts sind garantiert zuckerfrei, haben keinerlei Zutaten ausser dem, was in der Milch steckt, man kann sie nach Belieben und nach eigenem Geschmack mit Früchten, Kaffee oder Kakao aromatisieren… von mir aus hätten sich die konkurrierenden Milchfabrikanten nicht zu einem Propaganda-Kartell zusammenschliessen müssen. Denn: an den Darmwohlbefinden-Zauber glaube ich ohnehin nicht.