21/10  Schlankheitswahn legt U-Bahn lahm

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:30

Das ist mal wieder eine Meldung. So richtig aus dem Trash-Ressort und doch von tiefer gesellschaftspolitischer Relevanz. Eine der Hauptursachen – so steht es geschrieben – für bis zu zehn Verspätungen pro Tag im New Yorker U-Bahn-Netz seien die vornhemlich jungen Frauen, die sich schlank hungern.

Immer wieder fallen sie in der U-Bahn in Ohnmacht und müssen in adäquate Behandlung gebracht werden. Das hält den Zugsbetrieb natürlich auf. Diese Ohnmachts-Fälle sind der dritthäufigste Grund für Fahrplan-Verzögerungen. Weiter vorne rangieren noch Gleisarbeiten und Signalfehler. (Die Stellwerkstörungen sind eine Schweizer Spezialität!)

Da liesse sich denn nun eine volkswirtschaftliche Schadenssumme errechnen, die aus diesen ohnmachtsbedingten Fahrverzögerungen entsteht. Eine direkte Folge eines falsch verstandenen Schlankheitwahns, der letztlich nichts mehr mit Schönheit zu tun hat, sondern nur mit irregeleiteten Idealvorstellungen, wie eine weibliche Traumfigur auszusehen habe.

Als mich jemand auf diesen U-Bahn-Tatbestand und dessen Beschreibung aufmerksam machte und anfügte, das Thema könnte für mich interessant sein, war meine spontane Vermutung, der Grund für die Verspätungen liege darin, dass in Amerika zunehmend übergewichtige Menschen in den Zugstüren stecken blieben… Aber offenbar war das eine irrige Annahme. Für einmal – und das ist doch tröstlich – sind nicht die Dicken schuld!