28/11  Genetische Kontrolle

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:21

Eine Entwicklung an der ETH könnte Adipositas-Geschichte schreiben. Allerdings erst in einigen Jahren. Professor Martin Fussenegger ist Spezialist für Biotechnologie und Bioengineering. Er hat mit seinem Team auf genetischer Basis ein biologisches Tool entwickelt, das man implantieren kann und das in der Lage ist, den Fettgehalt im Blut laufend zu analysieren und bei Bedarf ein Sättigungshormon auszuscheiden, das dazu führt, dass die Nahrungsaufnahme gedrosselt wird.

Diese Implantate wurden bisher erst an Mäusen erprobt, wo sie eindeutige Resultate zeitigten. Mäuse, die einer hochkonzentrierten Fett-Diät ausgesetzt waren und entsprechend zugenommen hatten, änderten nach der Implantierung ihr Essverhalten und verloren an Gewicht. Sobald sich das Gewicht (und damit der Blutfettwert) normalisiert hatte, stellte das Implantat seine Funktion ein.

Fussenegger kann sich vorstellen – so wird er zitiert -, dass sein Implantat später einmal an die Stelle von chirurgischen Eingriffen gegen Adipositas treten könnte, da es überdies auch eine präventive Funktion ausübt und bereits bei ansteigenden Blutfettwerten zu wirken beginne. Ein weiterer Vorteil bestehe darin, dass es die natürlichen Sättigungsmechanismen ausnütze.

Offen bleibt in diesem Zusammenhang (dies muss kritisch angemerkt werden), was denn bei Patienten geschehen würde, die deshalb adipös sind, weil ihr Sättigungsmechanismus gestört ist… Aber diese Frage wird zweifellos beantwortet werden, wenn die Bio-Technologie so weit entwickelt ist, dass sie am Menschen ausprobioert werden kann. Auch wenn das noch mehrere Jahre dauern wird.