6/3  Für alle Fälle – die SAPS!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:59

Anruf auf der SAPS-Helpline. Die Dame klang ziemlich verzweifelt. Sie habe unsere Nummer in einer Broschüre der Herzstiftung gefunden. Sie habe in letzter Zeit zugenommen und sollte abnehmen. Dazu müsste sie sich bewegen. Sie laufe gerne, mache Spaziergänge. Aber das sei ihr nicht mehr möglich, seit sie unterwegs von frei laufenden Hunden angegriffen worden sei. Sie traue sich nicht mehr zum Wandern hinaus.

Sie erwarte, sagte sie – und inzwischen hatte ihre Stimme eindeutig wieder Tritt gefasst – von der Adipositas-Stiftung, dass diese sich dafür einsetze, dass keine Hunde mehr frei herumlaufen dürften, dass ein strenger Leinenzwang verhängt werde auf Wanderwegen und vor allem im Wald. Sie würde so gerne in den Wald gehen!

Ich wies darauf hin, dass es ja sicher geschützte Gebiete gebe, in denen ein Leinenzwang signalisiert sei. Das bringe nichts, sagte die Dame, denn die Hundehalter würden sich um solche Anweisungen foutieren und ihre Tiere aus lauter Bequemlichkeit einfach laufen lassen, so dass man sich als Wanderer nicht mehr frei bewegen könne.

Es sei das Wenigste, was sie von uns erwarten könne, dass wir uns im Interesse derer, die wandern müssen, um abzunehmen, für einen rigorosen Leinenzwang einsetzen.

Ich sagte, ich wolle mal darüber nachdenken. Die Chancen, wirklich ihrem Wunsch entsprechen zu können, sind allerdings gering. Die Kampfhund-Debatte, ausgelöst durch tragisch-tödliche Zwischenfälle mit Kindern, war von den Medien emotional bis ins Parlament hochgepeitscht worden – und schliesslich wieder im Sand verlaufen. – Vielleicht gibt es aber andere, praktische Empfehlungen für die verhinderte Wandersfrau.