2/4 Stationsbericht
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 17:59 |
Also das mit der Erkältung war nicht so harmlos, wie es sich anfangs anfühle. Nachdem ich einen Tag im Bett verbracht hatte, kam ein schon von langer Hand geplanter Arzttermin, eigentlich nur eine Routine-Kontrolle der Übergewichts-Faktoren. Aber als ich ihm von meiner „Erkältung“ erzählte, liess er eine Blutanalyse machen.
Am Montag hätte ich eigentlich einen wichtigen Termin in Bern gehabt, aber beim aufstehen war mir schwindlig und ich hätte mich so nicht unter die Leute getraut. Ich blieb zuhause. Das war ein richtiger Entscheid, denn am Vormittag kam der Bericht aus der Arztpraxis: die Blut-Probe hätte weit überdurchschnittliche Werte für eine Entzündung ausgewiesen und ich müsse unverzüglich ein Antibiotikum einnehmen und am folgenden Tag wieder zur Untersuchung kommen.
Am Dienstag gab es erneute eine Analyse. Der Arzt war zufrieden – und auch nicht. Die Werte hatten sich offenbar verbessert, lagen aber immer noch weit über normal. Eine simple Erkältung mit Schluckbeschwerden konnte nicht die Ursache sein. Wir rätselten gemeinsam. Vor einigen Wochen hatte ich diesen Unfall mit dem Velo. Dabei hatte ich mein Knie angeschlagen und aufgeschürft, was in der Folge zu einem massiven Bluterguss im Unterschenkel führte. Diesen wiederum schrieb ich den Blutverdünnungs-Medikamenten zu.
Es dauerte einige Zeit, bis sich dieser Erguss einigermassen normalisierte und das Bein war lange schmerzempfindlich… – Aha, meinte der Arzt, damit sei nicht zu spassen, denn an diesem Knie habe ich eine Gelenk-Prothese und Prothesen hätten es so an sich, dass sie Entzündungsbakterien anzögen, die dort ganze Kolonien bildeten und ev. sogar die Prothese beschädigen konnten… – Blöd nur, dass mir das seinerzeit nach der Knie-OP niemand gesagt hatte!
Ich muss nun bis Ende Woche streng meine Antibiotika schlucken, dann wird nochmals analysiert, in der Hoffnung, dass sich die Werte bis dann normalisiert haben. Dazu strikte Bettruhe, was mir nicht schwer fällt, bewirken die Tabletten doch, dass ich mich am >Morgen im Bett fühle, als wäre ich zwischen zwei Bleiplatten eingeklemmt und als gelte es, mir noch vor dem Frühstück den letzten Tropfen Lebenssaft auszupressen… Noch hat es etwas Reserve.