12/4  Krankenkost

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:37

Eigentlich müsste es ja selbstverständlich sein. So selbstverständlich, dass man gar nicht auf den Gedanken kommt, es könnte anders sein. Und doch braucht es einen besonderen Effort: im amerikanischen Ottawa sind die neun grössten Spitäler und Kliniken überein gekommen, dass sie das Food-Angebot in ihren Küchen, Kantinen und Kiosken radikal umgestalten wollen.

Wer, wenn nicht die Gesundheits-Tempel, soll denn sonst mit dem guten Beispiel vorangehen, was die vernünftige, „richtige“ Verköstigung betrifft? Angesichts der grossen Zahl an PatientInnen und an BesucherInnen, die jahrein jahraus durch die Spitäler pilgern, könnte ein sehr breites Publikum erreicht und auch motiviert werden. Deshalb werden die aktuellen Angebote kritisch unter die Lupe genommen. Abgesehen von der Patienten-Verpflegung, die auf das aktuelle Krankheitsbild abgestimmt bleiben muss, geht es einerseits um die Menü-Gestaltung in der öffentlich zugänglichen Spital-Gastronomie, die noch immer von Junk-Food dominiert wird, aber auch um die Auslagen im Spital-Kiosk, wo Süssgetränke, Schokolade und Zuckerkram das Angebot bestimmen.

Das alles soll nicht von heute auf morgen geschehen, sondern in einem strukturierten Prozess über die nächsten zwei, drei Jahre. Man verspricht sich davon eine Signalwirkung, die auch im häuslichen Alltag seine Nachahmer finden soll. Der Versuch verdient es, beobachtet zu werden.