28/5 Klare Worte
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:46 |
Olivier de Schutter ist ein belgischer Professor. Er ist UN-Sonder-Berichterstatter für das Recht auf Nahrung. Für die Weltgesundheitsorganisation WHO hat er eine Untersuchung durchgeführt über die aktuelle Ernährungs-Situation in der Welt, über die er kürzlich zur Eröffnung der WHO-Jahrestagung in Genf referierte.
„Ungesunde Ernährung ist heute eine grössere Bedrohung für die Volksgesundheit als der Tabak. Genauso, wie die Welt sich zusammen geschlossen hat, um die Risiken des Tabakkonsums einzudämmen, sollte man sich nun auf einen verbindlichen Plan einigen, was die richtige Ernährung betrifft,“ führte er aus.
Um dies zu erreichen, sollten weltweit Steuern auf ungesunden Produkten erhoben werden, namentlich auf gesättigten Fettsäuren, Salz und Zucker, gleichzeitig sollte die Werbung für Junkfood massiv eingeschränkt werden. Durch eine Reform der Agrar-Subventionen müssten gewisse Produkte verbilligt und andere verteuert werden, zudem sollte gezielt die regionale Verfügbarkeit von Landwirtschafts-Erzeugnissen gefördert werden, so dass jedermann Zugang bekomme zu gesunden, frischen und nahrhaften Lebensmitteln.
Die Regierungen hätten sich in der Vergangenheit vor allem darum bemüht, mehr und ausreichend Kalorien für die Ernährung der Bevölkerung sicher zu stellen, aber man habe sich nicht darum gekümmert, um welche Art von Kalorien es dabei ging, was diese kosteten. wer Zugang zu ihnen hatte und wie sie vermarktet wurden.
Es sei nun an der Zeit, dafür zu sorgen, dass die Bevölkerung geschützt werde vor aggressiver und irreführender Werbung für jene Lebensmittel, die eine der Hauptursachen für die Übergewichts-Epidemie darstellten.