3/10  Ein Alptraum

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:34

Schon ist die zweite Woche vorbei. Therapien und Trainings werden zur Routine, kleine Erfolge summieren sich, die Bedienung der Geräte im Kraftraum wird geläufig… einziger Nachteil: mit zunehmendem Erfolg und verbesserter Leistung wird die Belastung erhöht. Kaum freust du dich darüber, dass die Übungen „leichter“ gehen, wird an der Schraube gedreht, ein neues Gewicht angehängt und du stehst wieder am Start.

In der Nacht hatte ich einen bösen Traum, der mir auch noch am Tag nachgegangen ist. Weshalb träumt man so was? Was kann das bedeuten? Ich sass im Traum in der Strassenbahn. Diese fuhr nicht die gewohnte Strecke sondern schwenkte in einen Platz, wo es eine Wendeschleife gab. Diese wiederum führte auf der einen Seite extrem knapp an einem hohen Mauer entlang. Kurz  bevor die Strassenbahn den Scheitelpunkt der Schlaufe erreicht hatte, näherte sich von vorn in hohem Tempo ein Radfahrer. Dieser versuchte auszuweichen und zwischen Bahn und Mauer durchzukommen – – – und ich musste vom Wagen aus durch das Fenster zusehen, wie der Velofahrer buchstäblich in der schmalen Lücke zerrieben wurde.

Am Fernsehen gab es nichts dergleichen, auch kein irres YouTube-Video auf facebook… was soll also der Graus? Gibt es nicht schon genügend Grausamkeiten im richtigen Leben? – Vielleicht lautet die Botschaft aus meinem Unterbewussten, ich solle zufrieden sein, dass ich es so gut habe, hier in der Wendeschleife des Gesundheitswesens bequem mitfahren zu können, während es armen Teufeln draussen in der Welt viel schlimmer ergehe?

Die Belastungen im heutigen Programm kamen mir jedenfalls relativ erholsam vor.