22/10 Kinder schützen
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 17:03 |
Kleine Kinder sind die schwächsten Konsumenten. Sie kaufen noch nicht selber ein, sie kochen nicht und bestimmen nicht, was auf den Tisch kommt. Was das Essen betrifft, sind sie komplett von ihren Eltern abhängig, meist von der Mutter.
Ein Experiment an der Queensland-Universität hat ein bedenkenswertes Resultat gezeitigt. Einer Gruppe von Müttern mit kleinen Kindern (bis zu drei Jahren) wurden verschiedene Essens-Angebote gemacht. Zuerst erhielten die Kleinen eine komplette, sättigende Mahlzeit. Sie hätten genug, sagten sie auf die entsprechende Frage, wären satt und könnten nichts mehr essen.
Nur 15 Minuten später wurden den gleichen, „satten“ Kindern eine Auswahl von süssen und salzigen, kalorienreichen Snacks vorgesetzt, von Schokoriegeln und Bonbons bis zu Chips. Und siehe da: die gleichen Kinder, die kurz vorher gesagt hatten, se wären satt, langten erneut zu und mampften fröhlich weiter. Und zwar alle ohne Ausnahme.
Der Test beweise, so die Erkenntnis der Wissenschaftler, dass kleine Kinder noch kein ausgebildetes Sättigungsgefühl kennen und sich von vorhandenen Angeboten jederzeit zum Essen animieren liessen. Dass sie auf diese Weise weit mehr Kalorien zu sich nähmen als sie ihrem Alter und ihrem Wachstum entsprechend brauchen würden. Dass demnach durch ein Überangebot an „dickmachender“ Nahrung die kleinen Kids zwangsläufig überfüttert werden, wenn die Mütter nicht bewusst aufpassen und Gegensteuer geben.
Der Test lässt aufhorchen. Er zeigt, dass Kleinkinder offenbar reflexartig „essen“, wenn Nahrung vorhanden ist. Ganz abgesehen davon, dass diese „Angebote“ ja von Industrie und Handel mit raffinierten Werbetricks zusätzlich schmackhaft gemacht werden, mit allerlei Gadgets und Spielen, mit Identifikationsfiguren und unbewussten Anreizen… und die guten Mütter freuen sich, wenn die Kleinen einen „guten Appetit“ haben: sie halten dies für ein Anzeichen von Gesundheit und Wohlergehen.
Es ist höchste Zeit, dass diese Art von Fatfood-Vermarktung weltweit verboten wird.