30/10  Quengel-Verzicht

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:45

Darauf hätte man auch ohne Studie kommen können. Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass es für ein gesundes Essverhalten der Kinder besser wäre, wenn in den Supermärkten die Süsswaren nicht mehr auf Augehöhe der Kleinen platziert würden.

Die Auswertung von Beobachtungen des Kaufverhaltens haben gezeigt, dass viele Eltern dem Drängen und Quengeln ihrer Kinder nachgeben, nur um Ruhe zu haben, und Dinge kaufen, die sie ursprünglich gar nicht kaufen wollten. Dadurch würden sich die Kids an Food gewöhnen, das ihrer Gesundheit abträglich ist.

Die Forscher appellieren deshalb an die Grossverteiler, ihre bisherige Praxis zu überprüfen und auf Augenhöhe der Kinder nur noch „gesunde“ Lebensmittel zu positionieren. Dies und ein gezieltes Angebot von Kochkursen für Jugendliche wäre ein effektiver Beitrag zur Eindämmung der Adipositas-Epidemie.

Ob dieser Appell allerdings gehört – und befolgt – wird, ist eine andere Frage. Eher wahrscheinlich dürfte es sein, dass ein solcher Aufruf mehr oder weniger wirkungslos verhallt, denn die Kräfte des Marktes sind nun mal einfach nicht so, sonst würden sie sich auch hierzulande nicht mit Händen und Füssen gegen jeden noch so harmlosen Regulierungsversuch zur Wehr setzen, unterstützt von dem unsäglichen Gewerbeverband.

Betrachtungen über zukünftige Perspektiven imSupermarkt, wie sie kürzlich publiziert wurden, lassen allerdings keinen Schluss darüber zu, ob solches Denken Eingang in die Überlegungen findet: Gewinnmaximierung ist und bleibt das oberste Prinzip. Als bisher erster Discounter hat Lidl in Deutschland einen entsprechenden Versuch mit Süsswaren-freien Kassen lanciert. Schön wäre es, ähnliches auch aus der Schweiz zu lesen.