3/11 Neues von der Ampel
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 18:22 |
Zur Erinnerung. In England wurde auf freiwilliger Basis eine Ampel-Kennzeichnung für Lebensmittel eingeführt, um auf einfache Weise mehr Transparenz über die energetische Zusammensentzung der Nahrungsmittel herzustellen.
Ob eine solche Regelung allenfalls europaweit umgesetzt werden sollte, war seither Gegenstand kontroverser Erörterungen. Insbesondere die Lebensmittel-Industrie stemmt sich mit Händen und Füssen gegen eine solche Lösung, welche dem Konsumenten erwiesenermassen eine gute Orientierungshilfe bieten würde.
Italien war als EU-Mitglied in Brüssel vorstellig geworden mit einer vorsorglichen Klage, dass durch die allfällige Einführung einer solchen Ampel-Deklaration praktisch das ganze traditionelle Food-Angebot „diskriminiert“ würde, indem italienische Fleisch- und Käsespezialitäten mit einer „roten“ Etikette quasi auf den Index gesetzt würden.
Die EU-Bürokratie reagierte umgehend und forderte England auf, seine Label-Praxis zu verteidigen. Dafür wurde den Briten Zeit bis Dezember eingeräumt, um zum Vorwurf Stellung zu nehmen, dass ihre Ampel-Kennzeichnung innerhalb Europas ein Handelshemmnis darstelle.
Nun hat eine britische Abgeordnete des EU-Parlamentes in einem Schreiben an die zuständigen Kommissionen appelliert, man solle besser als die englische Deklarationspraxis vor Gericht zu ziehen, dieses Ampel-System – auf freiwilliger Basis – in allen EU-Staaten einführen: damit wäre den Konsumenten nachhaltiger gedient und dies würde einen substanziellen Beitrag darstellen zur Bekämpfung der Adipositas-Epidemie.
(Die kleine Schweiz steht am Rand und guckt zu. Die EU-Skeptiker reiben sich die Hände. Handlungsbedarf beteht nicht.)