24/11  Sozial-Diskriminierung?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:44

Ein Fall aus der SAPS-Beratung. Telefonisch gemeldet und in Stichworten aufgezeichnet. Sollte es sich wirklich so verhalten haben, wie es sich in der Aufzeichnung des Gesprächs liest, haben wir einen schwerwiegenderen Skandal als viele Fälle von sogenannter oder angeblicher Sozial-Schmarotzerei…

Ein Junger Mann ist wegen zu hohem BMI (Grössenordnung über 50) arbeitsunfähig geworden. Die Sozialbehörde seiner Gemeinde unterstützt ihn mit der Auflage, dass er sich innerhalb einer bestimmten (aus medizinischer Sicht viel zu kurzen!) Zeit einer Magen-OP unterziehen muss, um abzunehmen. Da er dies aber offenbar nicht gemacht hat, wurde ihm die Sozialleistung gekürzt.

Angenommen, der Fall hat sich wirklich so zugetragen, wie es in dem verkürzten Telefon-Stenogramm den Anschein macht, dann handelt es sich um einen handfesten und skandalösen Fall von Diskriminierung eines Adipositas-Patienten, veranlasst aus reiner Beamten-Willkür und ohne jede medizinische Rechtfertigung.

Noch verfügen wir nicht über ausreichend Hintergrund-Informationen, um die Tragweite des Vorfalls effektiv beurteilen zu können, wir kennen die Vorgeschichte nicht und nicht die medizinische Disposition, auch nicht, ob und wo allenfalls Expertenmeinungen eingeholt worden sind. Wenn die Fakten, die uns vermittelt wurden, zutreffen, dann handelt es sich um einen Vorgang, der uns bisher in dieser Tragweite nicht bekannt war und den es mit aller Entschiedenheit zu verurteilen und zu brandmarken gilt.

Aber wie gesagt: falls… Ich harre gespannt der Informationen, die noch folgen werden. Affaire à suivre.


Ein Kommentar zu “Sozial-Diskriminierung?”

  1. Susanna sagt:

    Ich kenne den jungen Mann aus diversen Adipositas-Foren. Seine Geschichte scheint sich leider, so wie geschildert, zugetragen zu haben. Wenn das effektiv so ist, dann müssen wir was tun. Es ist Zeit, dass wir Adipositas-Kranken – auch wenn wir operiert und heute schlank sind – den vielen Menschen, die körperlich und seelisch unter der Ausgrenzung leiden, eine Stimme geben. Wenn Sie Unterstützung brauchen, kommen Sie bitte auf mich zu.

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