1/12 Snacken mit schlechtem Gewissen
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 17:17 |
Es war mir langweilig um den Mund. Das ist die wohl geläufigste Begründung, wenn es darum geht, sich zu rechtfertigen, weil man wieder mal zwischen den Mahlzeiten nicht ohne Verpflegung sein konnte…
In den meisten Diäten bzw. Ernährungsprogrammen ist das Zwischendurch-Snacken aus Prinzip verpönt. Und wer es trotzdem tut, hat oft ein schlechtes gewissen dabei. Das Marktforschungs-Institut Canadean hat über 1’600 Erwachsene in europäischen Ländern befragt und herausgefunden, dass die Engländer zu den grössten Snackern gehören, die aber ihrem Ernährungs-Laster aus schlechtem Gewissen mehrheitlich nur im Verborgenen frönen.
68% der Briten, die eine Diät machen, vertossen durch Snacken gegen die Regeln; 44 % haben deswegen ein schlechtes Gewissen und beschliessen, nur noch heimlich zu Snacken und dies vor ihrer Familie, den Freunden und Kollegen zu verbergen. 32 % der Bevölkerung zwischen 25 und 34 Jahren hat sich im Verlauf des letzten Halbjahres einer Diät unterzogen (bei den über 55jährigen sind es nur noch 21 %). Darunter sind doppelt so viele Frauen wie Männer.
Weil die meisten der Betroffenen glauben, es sei vor allem das Zwischendurch-Essen, das sie dick macht, wählen sie Diäten, die dies strikte verbieten… umso schlechter fühlen sie sich dann aber, wenn sie gegen die Auflage verstossen und in ihre alten Gewohnheiten zurückfallen.
Das Snack-Paradox unterstreicht die triviale Erkenntnis, die Fachleute nicht müde werden zu predigen: wer erfolgreich Gewicht verlieren will, darf unter keinen Umständen eine strikte Diät zu machen versuchen, denn das Scheitern ist programmiert.