21/1  Essen in Deutschland

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 11:24

Es geht nicht um die Stadt, die so heisst. In der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL findet sich ein äusserst lesenswerter Beitrag mit dem Titel „Das Grosse Fasten“. Darin wird ausgeführt, wie die gesundheitspolitischen Diskussionen und Massnahmen in Deutschland bezüglich der „richtigen“ Ernährung die Bevölkerung verunsichern.

Vieles von dem, was dort berichtet wird, kann sinngemäss auch auf die Schweiz übertragen werden. Die Sorge um das gesundheitsverträgliche Essen beschäftigt heute die Bevölkerung mehr denn je: laut Umfrage achten zwei Drittel der Bevölkerung stärker als früher darauf, „sich gesund zu ernähren“.

Auch in der Politik spielen Ernährungsfragen eine zunehmend wichtige Rolle, das Gesundheitsministerium hat eine BMI-Website eingerichtet, unter Experten wird über die Option einer Fettsteuer diskutiert. Für grosse Aufregung sorgt derzeit die „Chlorhuhn“-Diskussion: im Rahmen eines bevorstehenden Handelsabkommens zwischend er EU und den USA soll auch hierzulande Geflügel in den Handel kommen, das in USA in einer Chlor-Lösung gebadet wurde zwecks Abtötung der Bakterien. Gegner dieses Abkommens warnen nun vor den gesundheitlichen Schäden, die durch das Chlor verursacht würden, vergessen aber, dass sie im Schwimmbad mit jedem Schluck Wasser ein Vielfaches davon zu sich nehmen…

Gewisse Allergien, die offenbar derzeit sprunghaft zunehmen, seien – so der Bericht – nicht wirklich vorhanden, sondern „eingeredet“, weil einzelne Stars und Promis über entsprechende Leiden wie etwa Gluten-Unverträglichkeit berichten. Man nennt das – in Anlehnung an den Begriff „Placebo“ – den Nocebo-Effekt einer eingebildeten Krankheit.

In einer grossen Video-Dokumentation von SpiegelTV wird dieses Thema am 8. Februar auf RTL vertieft, der Trailer dazu ist hier zu sehen.