6/3  Morgenstund macht dünn

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:17

Diese Nachricht trifft mich hart. Ich habe es bisher als eines der wichtigsten Privilegien meines Ruhestands-Daseins betrachtet, am Morgen nicht mehr so früh aus den Federn zu müssen und es mir zwischen den Laken noch gemütlich machen zu können, ehe der Alltag ruft.

Und nun stosse ich auf diesen Bericht, der mir klar macht, dass die so genannte senile Bettflucht für mich viel besser und vor allem gesünder wäre! Die Strahlen der frühen Morgensonne, heisst es da, hätten eine positive Auswirkung auf den menschlichen Stoffwechsel, würden diesen ankurbeln und damit auch die Fettverbrennung verbessern. Messungen hätten gezeigt, dass Menschen, die beizeiten aus den Federn springen und das frühe Licht des Tages auf sich wirken lassen, im Schnitt einen kleineren BMI haben als jene, die bis weit in den Vormittag hinein der Bettruhe pflegen.

Was soll ich nun mit dieser Botschaft anfangen? Ab sofort meiner lieb gewordenen Gewohnheit der Morgenruhe entsagen? Vor Tagesanbruch aufstehen und mich in nackiger Fülle den ersten Strahlen der Sonne entgegenwerfen – sofern sie denn überhaupt den Nebel und die Regenwolken durchdringt? Hinaus auf die Strasse stürmen und mich auf eine Parkbank fläzen, um möglichst viele der schlank machenden Solarimpulse in mich aufzunehmen?

Noch fehlt mir die Motivation zu einer so radikalen Verhaltensänderung. Aber vielleicht kann ich den inneren Faulpelz wenigstens an den Tagen zur Kooperation überreden, an denen die Sonne scheint. Die sollen ja jetzt dann kommen.