13/7  Clever abnehmen?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:18

Der Sommer ist da. Wer jetzt erst ans Abnehmen denkt, weil man fettfrei ins Freibad steigen möchte, ist knapp dran. Kein Wunder, dass in den Ratgeberspalten die Anbgebote boomen, wie man in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Gewicht verlieren bzw. Fett verbrennen kann.

Ein Beispiel, das derzeit in vielen Fitness-Publikationen die Runde macht, ist Clever abnehmen, auch unter dem Namen Svenja Johansson-Diät bekannt. Es ist eine Anleitung, wie man innerhalb von nur drei Wochen ganze 10 Kilo loswerden kann. Diese lässt sich – nach Bezahlung einer gewissen Summe – aus dem Internet herunter laden.

Die Testimonials sind – wie immer bei solchen Angeboten – begeistert bis euphorisch, wobei unter der Kundschaft die Frauen überwiegen. Einfach gesagt geht es um eine Auswahl von bestimmten Nahrungsmitteln, von denen gesagt wird, sie würden bei der Verdauung mehr Kalorien „verbrauchen“ als sie selber enthalten… also die unausrottbare Mär von den Minus-Kalorien, die zu Gewichtsverlust führen (müssen).

Diese Auswahl, in Kombination mit einem moderaten Bewegungs-Programm und einem weitgehenden Verzicht auf Zucker (Kohlenhydrate) soll den Effekt des raschen Abnehmens garantieren und schliesslich auch dafür besorgt seion, dass das neue „Idealgewicht“ auch nach Abschluss der Diät weiter beibehalten werden kann.

Was ist von solchen Konzepten zu halten? Die klassische Medizin lehnt sie ab und warnt sogar vor einseitiger Ernährung und den negativen Folgen einer allzu tiefen Anzahl von Kalorien. – Auf der andern Seite gilt aber auch die Regel „Wer heilt hat recht…“, das heisst, wenn die belegten Beispiele tatsächlich zutreffen, ist der cleveren Abnehm-Sonja zugute zu halten, dass sie Erfolge verbuchen kann (auch wenn wir nicht in der Lage sind, diese eins zu eins zu überprüfen).

Was mir in diesem Fall bedenkenswert erscheint: es werden keine Pulver, Drinks oder Wunderpillen verkauft. Wer den Selbstversuch wagen will, geht zunächst kein massives Risiko ein und kann jederzeit wieder aussteigen. Der finanzielle Schaden hält sich in Grenzen. An sich clever.