1/10 Chemie macht dick
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 13:30 |
Also doch. Was seit einigen Jahren schon als Verdacht, Hypothese, Annahme und Befürchtung in der Adipositas-Fachwelt kursiert, wurde jetzt durch wissenschaftliche Forschung erhärtet: es gibt immer mehr chemische Substanzen, die im menschlichen Körper nachhaltige Schäden anrichten, indem sie etwa die Stoffwechsel-Funktionen beeinflussen, eine natürliche Selbstregulierung behindern und die Kommunikation der körpereigenen Botenstoffe mit den Organen blockieren. Dadurch kann unter anderem das Risiko deutlich erhöht werden, an Adipositas, Diabetes und weiteren Krankheiten zu erkranken.
Dabei wird auch ausgeführt, dass diese Stoffe zwar Adipositas nicht allein „verursachen“, aber dass sie einen wesentlichen Umwelt-Faktor darstellen können, der die Ausprägung von Adipositas mit den entsprechenden Folgekrankheiten massgeblich beschleunigen kann. Gleichzeitig wird festgestellt, dass immer mehr solcher Stoffe in Umlauf kommen, in Form von Pestiziden, Plastik-Bestandteilen (z.B. Bisphenol A), Baumaterialien und Werkstoffen.
Es sei daher zwingend, sagen die Forscher, künftig mit schärferen und konsequenten Kontrollen zu überprüfen, welche der neu zugelassenen Stoffe eine derartige Wirkung haben und zu verhindern, dass sie in Kontakt mit dem Lebensbereich der Menschen gelangen.
Besorgniserregend sind in diesem Zusammenhang die Perspektiven, die sich eröffnen aus dem Projekt des Freihandelsabkommens TTIP, das vor allem Agrarprodukten mit nachweislich gesundheitsgefährdenden Stoffen auf die europäischen Märkte bringen will, ohne dass die Verbraucher sich dagegen wehren könnten. Hier ist Widerstand angesagt. Noch formiert er sich nicht eindeutig genug.