5/10  Kinder-Sache

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:17

Die Berichte rütteln wach. Am Wochenende hat die SonntagsZeitung auf alarmierende Trends hingewiesen: jedes siebte Kind im Kindergarten ist zu dick, in der Unterstufe ist es schon jedes fünfte und in der Oberstufe jedes dritte. Die Wahrscheinlichkeit, dass übergewichtige Kinder auch in ihrem späteren Leben übergewichtig bleiben oder gar adipös werden, ist gross.

Am Montag hat die Gratiszeitung 20minuten nachgedoppelt: im Gespräch mit dem Spezialisten für Kinder-Adipositas, Dr. med. Andreas Bächlin, geht sie der Frage nach, wie es dazu kommen kann, dass Eltern ihre Kinder geradezu „mästen“, oft auch wider besseres Wissen?

Die kompetenten Antworten stimmen nachdenklich. Meist sind es „seelische“ Ursachen, welche am Ursprung einer kindlichen Gewichtszunahme stehen, verbunden mit Stress durch Überforderung, Bewegungsmangel und einer zu üppigen Ernährung, die es eigentlich ja nur „gut meint“… nach dem Motto: „Du musst essen, mein Kind, damit du später gross und stark wirst.“

Vielleicht müsste man diese traditionelle Volksweisheit durch neue Botschaften ersetzen, etwa: „Iss nicht zu viel, damit du später nicht dick und fett  wirst!“ Aber das wäre keine ermunternde Aufforderung… die Kids würden es nicht glauben wollen, so wie wir zu unserer Zeit nicht glaubten, dass das Gesicht eine Grimasse für das ganze Leben behalten würde und dass Selbstbefriedigung blind mache – auch wenn man es uns immer wieder beizubringen versucht hat.

Wie also könnte man mit positiven Botschaften ein „richtiges“ Verhalten unterstützen? Wir wissen es noch nicht. Das elterliche Vorbild ist und bleibt wahrscheinlich das wichtigste Mittel, verbunden mit einer konsequenten Auswahl der „guten“ Lebensmittel, die auf den Speisezettel kommen. An Ratschlägen und Empfehlungen dazu fehlt es ja nicht. Das „Leben draussen“  meldet sich dann noch früh genug.