6/10  Wie gross darf es sein?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:05

Mit Portionen ist es so eine Sache. Wie viel ist genug für meinen Hunger? Ein beliebter Spruch, mit dem man uns jeweils bei Selbstbedienungs-Buffets zu disziplinieren versuchte, lautete: Pass auf, deine Augen sind grösser als dein Magen! Mit andern Worten: Schöpf nicht zu viel!

Was uns dann aber nicht daran hinderte, so viel auf unsere Teller zu häufen, wie nur Platz hatte, ohne dass es über die Ränder quoll. Schliesslich war die Mahlzeit ja schon bezahlt, also durfte man auch ohne Rücksicht auf die Mitessenden zuschlagen.

Mit dem Begriff „Portion“ wird heute oft Schindluder getrieben. Seit der Energiegehalt von Lebensmitteln auf der Verpackung deklariert werden muss, greifen viele Anbieter zur List, die Kalorien- und andere Werte auf eine einzelne Portion herunter zu rechnen. Bei Frühstücksflocken sind das in der Regel 30 Gramm. Das sind gute drei Esslöffel… und wer es schon einmal ausprobiert hat, merkt bald: davon wird keiner satt! Im richtigen Leben füllt man sich ein Schälchen mit dem Zeug, und das ist dann mindestens dreimal so viel.

Wenn ich hungrig bin, ist „meine“ Portion wohl automatisch um einiges grösser als wenn ich keinen Hunger habe. Wie viel ist also eine „vernünftige“ Menge? Wie gross ist das richtige Mass?

Hierzu haben verschiedene kantonale Präventions- und Gesundheitsförderungs-Stellen ein nützliches Anschauungsmaterial veröffenticht, das bildlich aufzeigt, woraus eine „ausgewogene“ Ernährung bestehen kann und wie sich die einzelnen Portionen, die man zu sich nehmen sollte, bemessen lassen: mit der Hand nämlich, und damit ergibt sich auch gerade das individuelle Ausmass der Menge. Bin ich gross gewachsen, habe ich eine grosse Hand und messe mir eine grössere Portion ab, als wenn ich klein und zierlich wäre und ein niedliches Händchen hätte.

Man könnte sich die Vorlage ausdrucken und an den Küchenschrank hängen, bis sie sich ins Bewusstsein gesenkt und verinnerlicht hat.