14/12  Super, Food!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:43

Der Begriff ist dabei, sich in unserem Bewusstsein einzunisten. Superfood. Das sollen essbare Dinge sein, die angeblich Superkräfte bezüglich unseres gesundheitlichen Wohlbefindens freisetzen sollen. Es fängt mit der permanent-penetranten TV-Shop-Bewerbung an, die uns überschwatzen will, wir müssten unbedingt eine bestimmte Art von Mixgerät kaufen, das in der Lage sei, jedes beliebige Gewächs zu einem omnipotenten Gesundheitstrunk zu verarbeiten, wie weiland Miraculix in Kleinbonum mit dem Zaubertrank… Dann taucht immer wieder eine magisch anmutende Wunder-Beere auf, die in einem verborgenen Winkel eines Urwalds am Amazonas gefunden wurde… und von der es plötzlich so viele tausend Tonnen gibt, dass die ganze Menschheit damit versorgt werden könnte, wenn sie sie denn nur kaufen wollte.

All das wird als Superfood bezeichnet. Und ist in Wirklichkeit nicht viel anderes als das, was schon unsere Grossmutter gern in den Kochtopf gesteckt hat: naturbelassenes Grünzeug, frisches Obst und Gemüse mit positiver Auswirkung auf unseren Organismus, frei von belastenden Nebenstoffen… Aber im Handel hat die Sache einen Haken: im Unterschied zu „Bio“ ist der Begriff „Superfood“ nicht geschützt, kann also von jedem Scharlaten beliebig zur Anpreisung verwendet werden, ohne Rücksicht darauf, ob tatsächlich Wirkstoffe vorhanden sind und wenn ja, wie sie wirklich wirken.

Solche Superstoffe sind nicht unumstritten. Vor allem die populäre Maxime „viel hilft viel!“ ist trügerisch: Mediziner warnen davor, dass ein Konsum im Übermass für die Gesundheit negative Auswirkungen haben könnte, dass bei zu hoher Dosierung bestimmte Medikamente in ihrer Wirkung beeinträchtigt werden können. – Trau keinem, der dir das Blaue vom Himmel herunterlügt! Und übertreibe es auch mit der Gesundheit nicht. Masshalten gilt auch bei dem, das uns angeblich gut tun soll.