15/12  Heiss geschluckt

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:39

Es riecht nach Glühwein. Wie eine Wattewolke aus Duft liegt der schwere Geruch über dem Weihnachstmarkt. Und das Getränk ist aus der Festtageszeit nicht mehr wegzudenken. In grossen Kesseln wird es gebraut und in die Pappbecher gezapft oder geschöpft, heiss und klebrig, man kommt nicht daran vorbei. Einst hatten wir ihn zuhause selber gebraut: Rotwein in die Pfanne, Gewürze dazu, Zitrone und Nelken, Zucker… Und weil es so süss war, durften sogar die Kinder daran nippen, meist allerdings in verdünnter Form.

Dann kamen die Sirupe auf den Markt. Kein Vergleich mit dem Original! Reiner Zucker mit Aromen und ohne jeden Alkohol… aber eine gewisse wärmende Wirkung war dem künstlichen Gebräu trotzdem nicht abzusprechen.

Es gab Zeiten, da sind wir durch die Budenstädtchen gestreunt und haben uns an jedem Stand einen Becher ausschenken lassen, schon nur um Vergleiche zu ziehen. Und mit der Zeit stellte sich jene fröhlich-beschwingte Form von Trunkenheit ein, die das Leben zwar leichter aber die Zunge dafür umso schserer macht. Eine trügerische Wärme übertüncht die unvermittelte Kälte der Jahreszeit.

Und was in der Regel verdrängt wird: Glühwein ist – wie die meisten der beliebten winterlichen Heissgetränke – eine radikale Kalorienbombe. Über 250 Kilokalorien enthält ein Becher davon, wenn man ihm zudem noch mit einen Schuss Schnaps mehr Schwung verleiht…

Also sollte man das mit der Sumpftour doch eher bleiben lassen und sich auf einen gezielten und limitierten Genuss beschränken. In diesem Sinne: Prost!