6/1  Abnehm-Report

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 13:42

Alle Jahre wieder. Im Januar überbieten sich die Medien mit Empfehlungen und Berichten zum erfolgreichen, ultimativen Abnehmen. Einen Schwerpunkt hat Sat.1 gestern gesetzt mit einer Spezialausgabe des Magazins „Akte 20.16“, die drei verschiedenen Abnehm-Konzepten gewidmet war. Zum einen war da Oliver, der vor zehn Jahren 217 Kilo wog, sich dann einer Magenband-OP unterzog (das gibt es in Dedutschland noch) und dadurch mehr als 100 Kilo abspeckte, so dass das Abnehmen zu seiner neuen „Sucht“ zu werden drohte…

Als zweites Exempel diente ein Ehepaar in den Dreissigern, BMI knapp über 30, das während vier Wochen je ein individuelles Programm absolvierte: Doreen wählte eine Low Carb-Ernährung, Oliver befolgte die Empfehlungen von Metabolic Balance (für 450 Euro) mit einem auf das Blutbild abgestimmten Ernährungsplan. Der Erfolg nach vier Wochen war überschaubar: er hatte 5,2 Kilo verloren, sie deren 3,5. Beide waren zufrieden und sind überzeugt, dass sie nun ihre Ernährungweise dauerhaft umstellen und das neue Gewicht halten könnten.

Ein drittes Beispiel verlief eher ernüchternd: mit einem „Detox-Programm“ aus dem Internet quälte sich eine junge Coiffeuse, die nicht eigentlich „dick“ war, aber einfach abnehmern wollte, durch recht komplizierte Ernährungs-Anweisungen, die sie auch ziemlich willkürlich und inkonsequent umsetzte. Statt der versprochenen 8 Kilo, die sie in einer Woche hätte verlieren sollen, nahm sie gerade mal deren zwei ab und war entsprechend frustriert…

Am Schluss dann die „ultuimativen“ Tipps, wie sich der berüchtigte Jojo-Effekt auf Dauer vermeiden lasse: zuhause einen grossen Spiegel anbringen, damit man seine Figur täglich überwachen kann… und von sich selber regelmässig ein Selfie schiessen und das Bild dann an den Kühlschrank hängen… – Man sieht: auch die Kompetenzen des TV-Senders sind begrenzt. Immerhin will er „dran bleiben“ und die weitere Entwicklung verfolgen. – Der ganze Report ist trotzdem sehenswert, er regt zum Nachdenken an, auch wenn sich die Verhältnisse von Deutschland nicht 1:1 auf die Schweiz übertragen lassen. Der Link zur Sendung ist hier.