18/2  Fortschritte

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:30

Es sind die kleinen Dinge, die zählen. Meine Fortschritte beim Abnehmen lassen sich nicht nur auf der Skala der digitalen Waage ablesen, wo heute Morgen erstmals die 124 aufgeblinkt ist… unübersehbares Signal, dass schon 56 Kilo „verschwunden“ sind. Es gibt auch andere, erfreuliche Indizien.

Erstmals seit ich mich wöchentlich einmal per Aquafit mit diesem Wassersport befasse, konnte ich beim letzten Mal meine Schwimmhilfe (oder wie nennt man eigentlich diesen sperrigen Schaumstoff-Gürtel, den man sich auf den Rücken schnallt?) anziehen, ohne dazu eine Verlängerung des Gurtes zu benötigen… zwar musste ich die Taille, die schon im Ansatz sichbar ist, kräftig einschnüren, aber es hat funktioniert und ich habe erst noch während der ganzen Stunde ausreichend Luft gekriegt!

Und bei der gleichen Gelegenheit ist es mir auch gelungen, erstmals am Schluss der Lektion über die kleine seitliche Metall-Leiter aus dem Schwimmbassin zu klettern, wo ich mich früher nur mit grösster Anstrengung über die flache, geflieste Treppe aus dem Wasser hieven konnte, unter Zuhilfenahme der beiden seitlichen Handläufe, Stufe um Stufe gegen die Schwerkraft ankämpfend, die sich wieder bleiern auf alles legt, als wäre ein Astronaut vom Mond auf die Erde zurückgekehrt.

Nicht zu reden vom Auto, bei dem der Sicherheitsgurt sich wieder mühelos und elegant in seine Halterung einschnappen lässt, ohne zu spannen und ohne dass man die Luft anhalten müsste (in guter/schlechter Erinnerung ist mir mein letzter USA-Aufenthalt, wo wir das Mietfahrzeug wechseln mussten, weil sogar der US-Dreipunkte-Gurt noch zu kurz war, als dass ich ihn hätte vor meinem Bauch schliessen können). Und dann realisiere ich in jeder Kurve, wie leicht sich das Steuer drehen lässt, servo-unterstützt, seit die Wölbung meines Wanstes nicht mehr dagegen drückt und seit nun eine fünfzehn Zentimeter breite Lücke zwischen dem Lenkrad und meinem Mantel klafft…

Kann man sich so schnell an all die Erleichterungen gewöhnen, dass man sie bereits als selbstverständlich nimmt? Während Jahren und Jahrzehnten ist man in ein beschwerliches Dasein hineingewachsen, hat Einschränkungen und Erschwernisse zuerst zur Kenntnis genommen, dann akzeptiert und sich damit abgefunden, als wären sie schicksalshaft gegeben und unabänderlich geworden… und plötzlich ist alles anders und zeigt sich von seiner leichteren Seite! Ein guter Auftakt zum Frühling!