26/4  Burger-Lust

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:31

Er ist das Sinnbild schlechthin. Sinnbild für „schlechten“ Fast-Food: das geschmacklose Hackfleischplätzchen mit etwas Sauce, einigen Salatschnipseln in einen labrigen Teigling geklemmt, den ein paar Sesamkörnchen zieren… der Hamburger eben, der in der Werbung immer um ein Vielfaches appetitlicher und ergiebiger aussieht als er sich dann im Wirklichkeit präsentiert, wenn du ihn aus dem Papier gewickelt hast…

Einst hatte sich die kulinarische Zivilgesellschaft empört und zu Protestkundgebungen formiert, als die ersten Burger-Buden hierzulande Einzug hielten. Nur mit schlechtem Gewissen schlich man sich damals in einer Randstunde ins „Wendy“ am Bubenbergplatz, wo früher eine traditionsreiche Beiz war, weil man ja doch wissen wollte, worüber man sich so lautstark ereifert hatte… Und war bass erstaunt, dass das Essen nicht so abgrundtief schlecht war, wie man es erwartet hatte.

Kein Zweifel, der „Burger“ ist in unserer Essgesellschaft angekommen, in all seinen Varianten und Formen, ob mit Rindshack, gezupftem Schweinebraten, Pouletmasse oder Fisch, mit oder ohne Käse, à la Raclette oder sonst eingeschweizert… man isst ihn heute ohne bad feelings, wenn einem danach zumute ist.

Eine lesenswerte kleine Kulturgeschichte des Hamburgers findet sich heute in der coop-Zeitung, der den Weg aus der gastronomischen Schmuddelecke bis in die Haute Volée der Kulinarik geschafft hat. Ich wünsche einen guten Appetit beim Lesen!