7/6 Vize-Weltmeister!
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 15:12 |
Allzu süss ist ungesund. Diese Erkenntnis setzt sich langsam aber sicher durch. Ob die Einführung einer Steuer auf Zucker oder wenigstens auf Süssgetränken eine Option wäre, wurde in letzter Zeit unter verschiedenen Aspekten diskutiert. Die Vertreter der Branche machten dabei geltend, der Anteil der gezuckerten Limonaden am gesamten Getränkekonsum sei so verschwindend gering, dass er überhaupt nicht ins Gewicht fallen könne… im mehrfachen Sinn des Wortes.
Nun wurde in Brüssel von der European Healthy Lifestyle Alliance eine weltweite Statistik publiziert über den Pro-Kopf-Konsum von Süssgetränken. Die Erhebung war in 80 Ländern durdchgeführt worden. Neben den „gesüssten Limonaden“ im engeren Sinn, von denen auch hierzulande die Zucker-Leute gerne sprechen, wurde auch der Konsum von Fruchtsäften und Saft-Getränken, Energy-Drinks und zuckerhaltige Sport-Drinks in die Untersuchung einbezogen.
Von all diesen „Getränken“ konsumiert Familie Schweizer pro Person und Jahr ganze 81,7 Liter! Das sind 1,6 Liter pro Woche. Und wenn man bedenkt, wie viele Leute auf Süssgetränke verzichten, kann man sich vorstellen, wieviel davon auf jene abfällt, die die Brause lieben…
Im weltweiten Ranking schafft es die Schweiz damit auf Platz 13 (von 80), gleich hinter Deutschland und vor Israel, also knapp nicht aufs Podest der Top Ten. Unsere Nachbarländer sind etwa in der gleichen Kategorie: Deutschland mit 83,8 Litern, Oesterreich mit 76,5, England mit 63,1, Itaalien mit 52,6 und Frankreich mit 50,9… Gott Bacchus lässt hier grüssen!
Der weltweit zunehmende totale Süssgetränke-Konsum ist – davon sind die Forscher hinter dieser Studie überzeugt – einer der wesentlichen Gründe für die noch immer anhaltende Adipositas- und Diabetes-Epidemie. Zwar ist der Verkauf von Limonaden im eigentlichen Sinn in Europa etwas zurück gegangen, dafür ist der Konsum von Energy-Drinks in der gleichen Zeit massiv angestiegen. Explosionsartig hat der Süssgetränke-Verbrauch in Schwellen- und Entwicklungsländern zugenommen.
Dabei – und das muss immer wieder mit bedacht werden, wenn es um den überhöhten Zuckerkonsum geht – werden in dieser Statistik die mit Zucker versetzten Milch-Misch-Getränke auf Schoko- und Kaffeebasis noch immer nicht berücksichtigt. Auch ihr Markterfolg schlägt sich fettschwer auf hiesigen Hüften nieder und permanent werden neue Produkte mit Suchtpotenzial in den Markt gedrückt… Erlösung vom Bösen brächte allein der Verzicht, denn Masshalten ist – wie wir aus der Werbung lernen – nicht angesagt.