24/6 Nochmal Glück gehabt…
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 11:50 |
Das Barometer gibt Auskunft über die Wetterlage. Aber seit man jederzeit und überall die Meteo-App auf dem Smartphone konsultieren kann, die uns punktgenaue Angaben zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Niederschlagsmenge und Dauer des Sonnenscheins liefert, hängen die kurligen Dinger nicht mehr im Entrée neben der Garderobe und muss man nicht mehr ans geschliffene Glas klöpfeln, damit sich der Zeiger korrekt positioniert…
Dafür gibt es im Internet ein anderes Barometer, mit dem jährlich der Einstellung der Schweizer Bevölkerung zu relvanten Fragen im Gesundheitswesen der Puls gefühlt wird: es ist der Gesundheitsmonitor, der von der Firma gfs im Auftrag von Interpharma erhoben wird.
Interessant ist dabei, wie anhand der grafischen Darstellung im Zeitverlauf ersichtlich wird, wie und wie sehr sich in den letzten Jahren die Einstellung der Menschen zu bestimmten Fragen verändert hat. Ein Thema, das uns besonders interessiert, ist die Frage nach der Akzeptanz der Tatsache, dass bestimmte Behandlungen von Krankheit-Phänomenen über die Krankenkassen von der Allgemeinheit getragen werden.
Dabei wurde festgestellt (siehe den Verlauf der Kurven auf Seite 15), dass die Zustimmung zur Kostengutsprache bei Aids- und Suchtbehandlungen in den letzten sechs Jahren deutlich gesunken ist (2010 hattern sich noch 78% der Befragten dafür ausgesprochen, dass die Kosten für die Aids-Therapie von den Kassen getragen werden, 2016 sind es noch 55%; bei der medizinischen Behandlung von Drogenabhängigen ist die Zustimmung von 56% auf 38% zurück gegangen, sie ist also klar nicht mehr mehrheitsfähig).
Etwas besser ergeht es uns Adipositas-Betroffenen: im gleichen Zeitraum ist die Zustimmung zur Kostenübernahme von Therapien bei „gewichtsbedingen Beschwerden“ von 37% auf 54% angestiegen. Damit stehen wir im Endeffekt zwar nicht besser da als die Aids-Kranken, aber der Trend weist in die richtige Richtung und lässt zumindest die Vermutung zu, dass die stete Information und Aufklärung, die auch wir in unserem Pflichtenheft haben, möglicherweise Früchte zu tragen beginnt…
Nun macht eine verinzelte Schwalbe noch keinen Sommer, aber ein wenig freuen darf man sich an dem Vögelchen schon.