4/10 Welt-Index
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:44 |
Er sei, höre ich immer wieder, ja doch nicht präzis. Es geht um den Body Mass Index, den BMI. Weil er ja nur auf die mathematische Relation zwischen der Körpergrösse in Centimetern und dem Gewicht in Kilogramm abgestützt ist und dabei völlig ausser Acht lässt, aus welchen „Elementen“ die gemessene Person besteht: Muskelmasse, Körperfett, Wasser… und wie viel Energie sie in ihrem Alltag verbraucht.
Deshalb werde bei einem Bodybuilder, der aus reinen Muskelpaketen besteht, ein BMI diagnostiziert, der eindeutig auf Adipositas hinweise, obwohl der Mann kein Gramm Fett an seinem Körper habe… Das ist rechnerisch richtig so, sagt aber noch nichts aus über die „Untauglichkeit“ des BMI als grobe Richtschnur für die Übergewichts-Klassifizierung, wie sie nach wie vor von der Weltgesundheitsorganisation WHO vorgegeben wird.
Eben wurde wieder eine kartografische Übersicht publiziert, wie ausgeprägt die Adipositas (BMI grössser als 30) in den verschiedenen Ländern der Welt vorhanden ist, ausgewiesen nach Männern, Frauen, Buben und Mädchen. Erstmals sind in dieser Karte auch Werte für die Schweiz eingetragen, basierend auf Erhebungen aus den Jahren 2011/2012. Demnach sind 14,7% der erwachsenen Männer adipös. Bei den Frauen sind es 12,8%. Bei den Jungs macht der Anteil 17,2% aus, bei den Mädchen 17,8%.
Die Schweiz liegt etwas unterhalb des europäischen „Mittelfelds“. Am ausgeprägtesten ist die Adipositas in den USA mit durchschnittlich 35%, in Australien beträgt sie 27% und in Grossbritannien 24%.
Aber die Hinterfragung des Body-Mass-Wertes ist berechtigt. Er gibt keine verbindliche Auskunft über den individuellen Gesundheitszustand. Es gibt „gesunde Dicke“ ebenso wie kränkliche „Sprenzel“… er kann je nach Kontinent und Ethnie mehr oder weniger variieren, die gesundheitlichen Risiken sind keine absolute Grösse, aber sie sind doch vorhanden und lohnen eine vertiefte Abklärung, wenn ein gewisser Grenzwert überschritten ist.
Ich mache in diesem Zusammenhang gerne wieder einmal auf den Smart-BMI-Calculator aufmerksam: er berücksichtigt neben Grösse und Gewicht auch das Geschlecht, das Alter, die Herkunft sowie Ernährungs- bzw. Diät-Aspekte. Er wird mit zunehmendem Lebensalter gnädiger, verschiebt die Risiko-Grenze etwas nach oben, ehe das Alarzeichen Übergewicht/Adipositas erscheint. Das hat eine beruhigende Wirkung, die man sich gönnen kann.