Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 17:47 |
Gesundheitskompetenz ist ein magischer Begriff. Wissen kann heilen. Vorausgesetzt, man handelt entsprechend. Es ist daher wichtig, dass möglichst viele Menschen möglichst viel erfahren über Krankheiten an denen sie leiden, aber vor allem auch darüber, wie diese zu vermeiden sind.
In der überbordenden Fülle von Botschaften, die rund um Gesundheitsthemen auf uns einprasseln, ist es nicht leicht, sich zuverlässig zu orientieren. Zudem werden seriöse, aufklärende Informationen oft überlagert von marktschreierischen Berichten über besonders wirksame und spektakuläre Heilmethoden, bei denen die Grenze zwischen PR und Fake News nicht immer leicht zu ziehen bzw. zu erkennen ist.
Vor diesem Hintergrund ist es zu begrüssen, dass immer mehr Kliniken und spezialisierte Praxen dazu übergehen, ihrer Kundschaft geprüfte, wissenschaftlich abgesicherte Nachrichten regelmässig online anzubieten. Als Beispiel greife ich heute die Website der Winterthurer Praxis „adimed“ heraus. Ich wünsche ein erfolgreiches und informatives, lehrreiches Surfen!
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Von Heinrich von Grünigen um 17:08 |
Traurige Erkenntnis. Nach einer aktuellen Studie sind drei Viertel der amerikansichen Bevölkerung – wo die Anzahl der übergewichtigen und adipösen Menchen weltweit eine der höchsten ist – der Überzeugung, dass es den Dicken in erster Linie an der Willenskraft fehle, dass sie ihr Essverhalten nicht im Griff haben.
Ein ähnlicher Wert hat sich unlängst auch bei uns ergeben, als eine Studentin, die ihre Abschluss-Arbeit dem Thema Adipositas widmet, einen einfachen Fragebogen online stellte. Über Social Media rief sie zur Beantwortung auf und innert kürzester Zeit kam das erwartete Feedback herein: auch hier das gleiche Bild, über 70 Prozent der Antwortenden hatten bei der Frage, was die Ursache für Übergewicht und Adipositas sei, das Kästchen mit der Aussage angekreuzt: „Die Leute sind selber schuld, sie sollten einfach weniger essen.“ – Bloss 20 Prozent meinten: „Es ist eine Krankheit und sollte behandelt werden.“ Der Rest hüllte sich in „Nichtwissen“…
Dieser Befund zeigt, wie weit wir auch nach bald zwanzig Jahren trotz Aufklärungsarbeit durch mündliche und schrifltiche Informationen (erst?) gekommen sind, und dass wir noch weit entfernt sind von einer einigermassen tragfähigen Solidarität mit Menschen, die nachweislich an einer Krankheit leiden, die sie so in Bann schlägt, dass sie ohne fachliche Hilfe und Unterstützung kaum davon loskommen. Denn Übergewicht und Adipositas sind – einmal eingetreten – ein chronisches Leiden, gegen welches das ganze Leben lang angekämpft werden muss.
Darum gilt es den Anfänge zu wehren, im frühkindlichen Alter, wo die Verantwortung bei den Erziehenden liegt. Und bei einer Umwelt, die verhindern müsste, dass sich die grossen Verführer per Werbung und Marketing in der jugendlichen Wahrnehmung zum Schaden der Kinder festsetzen können.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:30 |
In Grossbritannien ist jedes dritte Schulkind zu dick. Bei uns ist es immerhin „nur“ jedes fünfte. Grund dafür sind die veränderten Lebensbedingungen, unter denen die Kids aufwachsen: zucker- und fettreiche Nahrung im Überfluss, permanente Verführung durch immer raffiniertere Werbung zu mehr Konsum und gleichzeitig immer weniger Möglichkeiten zu körperlicher Ertüchtigung und Bewegung.
So wertvoll all die Programme und Angebote sind, die hier wie anderswo diese Situation verändern wollen, indem sie den Jugendlichen neue Möglichkeiten zu Spiel und Spass, zum altersgerechten Herumtoben in Turnhallen und Sportanlagen bieten, die auch zu Randzeiten geöffnet werden, so punktuell und limitiert ist doch der Nutzen, der sich auf die freiwillige Teilnahme derer beschränkt, die sich motivieren lassen und die an diesen Programmen teilnehmen. Aber immerhin!
Neu und in seiner Simplizität verblüffend ist da ein Projekt aus England (das es bereits analog in Schottland, Belgien und den Niederlanden gibt): „The Daily Mile“ – die tägliche Meile. Dabei geht es schlicht und einfach darum, dass die Kinder (und zwar alle!) durch die Lehrerschaft dazu aufgefordert werden, einmal pro Tag eine Meile (das sind 1,6 Kilometer) zu Fuss zurückzulegen, sei es durch simples „Gehen“ oder per Jogging. Dieser „Spaziergang draussen“ benötigt nicht mehr als eine Viertelstunde, keinen speziellen Sportdress und keine Duschen. Das Projekt ist auch nicht auf zusätzliches Personal oder andere Hilfsmittel angewiesen, es braucht lediglich eine geeignete Strecke „rund ums Schulhaus“. Und auch die Lehrerschaft bekommt auf diese Weise etwas „gesunde Bewegung“ ab. Nach der „bewegten Pause“ geht der Lehrplan ganz normal weiter seinen Gang.
Ist diese „Lösung“ zu einfach, dass sie hierzulande noch keinem in den Sinn gekommen ist? – Das Bundesamt für Sport BASPO stampft auf Ende Jahr das erfolgreiche Projekt „Schule bewegt“ ein, weil es sparen muss und die 300’000 Fränklein auf dem Buckel der Kinder sonst keinem Interessenverband fehlen… Könnte man statt dessen einen helvetischen „Kilometer-Tag“ einführen? Oder ist ein solcher Gedanke von Anfang an dazu verurteilt, am Kantönligeist zu scheitern?
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 16:32 |
Die Lebensmittelhersteller hören auf ihre Kundschaft. Weniger Zucker wird zum Verkaufsargument. Nun gibt Nestlé bekannt, dass an einer Formel gearbeitet wird, um auf „natürliche“ Weise den Zucker-Anteil in der Schokolade um bis zu 40% zu senken.
Das ist kein triviales Projekt, denn auf der einen Seite wollen wir uns ja bewust den Alltag „versüssen“, indem wir zuckerhaltige Nahrung zu uns nehmen… und auf der andern Seite haben gewisse Zusatzstoffe auch eine ganz wesentliche Funktion bei der Herstellung eines bestimmten Produkts. Das wird offenkundig, wenn es darum geht, den Salzgehalt im Brot zu reduzieren: zwar kann man den Teig auch ohne Salz zubereiten… aber dann sieht das Resultat nach dem Backen erbärmlich aus und lockt nicht mehr zum Verzehr…
Die grossen Milchverarbeiter und Lebensmittelverteiler haben ein Committment abgegeben, den Zuckergeghalt im Joghurt zu reduzieren. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit hat eine Studie durchgeführt, um zu eruieren, wieviel an zugesetztem Zucker in den verschiedenen Joghurt-Sorten enthalten ist. Der Bericht wird erst im kommenden Frühjahr publiziert, wir durften aber an einer Tagung bereits erste Einblicke in die Resultate tun:
Untersucht wurden 348 Jogurt-Sorten von 7 Firmen (ausgenommen: „nature“, die gar keinen Zucker enthielten). Unterschieden wurden die Arten: Joghurt mit Aroma, Joghurt mit Nüssen, Joghurt mit Früchten und Joghurt mit Müsli. Im Durchschnitt aller geprüften Sorten enthielt ein Produkt 9,4 Gramm Zucker auf 100 Gramm, das sind knapp 15 Gramm pro Becher. Die Menge variierte zwischen minimal 5 Gramm und maximal 17 Gramm (auf 100).
Wenn die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, pro Tag nicht mehr als 25 Gramm Zucker zu konsumieren, dann hätte das schon erreicht, wer sich bloss zwei Becher Joghurt reinzieht…
Noch krasser ist es bei den Frühstücksflocken: da wurden 186 Produkte von 9 Firmen analysiert. Im Schnitt enthielten sie 17 Gramm Zucker auf 100 Gramm; viele allerdings nur sehr wenig, knapp 1 Gramm… dafür wies eine Cerealie am andern Ende der Skala sage und schreibe 47,6 Gramm Zucker auf 100 Gramm auf. Ein Festival für Schleckmäuler. Und ein – wenn auch nur kurzzeitiger – Energie-Schub weniogstens für den Vormittag.
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