18/7  CO2-Management

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:16

Rette die Welt – iss weniger Fleisch. So simpel ist die Zusammenfassung einer Studie, die Experten an der Schwedischen Universität Lund und in Britisch Columbien in Kanada erstellt haben. Sie haben die verschiedenen Methoden, die zu einer Reduktion des weltweiten CO2-Ausstosses führen können, miteinander verglichen bezüglich ihrer Wirksamkeit.

Die dabei ermittelten Werte sind eindrücklich. Aber welche Regierung würde so weit gehen, um ihrer Bevölkerung solche Massnahmen aufzuzwingen? – Wir sind ja schon mächtig stolz, dass wir es fertiggebracht haben, mit dem Verbot der „Raschelsäcklein“ in Migros und Coop deren Verbrauch um 80 Prozent zu reduzieren! Die Studie macht allerdings klar: ein Jahr lang auf Plasticsäcke zu verzichten bringt nur 1 winziges Prozent der Wirkung, die durch den Verzicht auf Fleisch während eines Jahres erzielt werden könnte!

Der Verzicht auf ein weiteres Kind bedeutet im Mittel der zivilisierten Länder die Einsparung von 58,8 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr, der Verzicht aufs eigene Auto bringt 2,4 Tonnen CO2-Äquivalent, der Verzicht aufs Fliegen macht 1,6 Tonnen aus und eine pflanzliche Ernährung, statt Fleisch, würde pro Jahr 0,8 Tonnen einsparen!

Dies wäre also um ein Vielfaches wirkungsvoller als die meisten der zurzeit staatlich geplanten Massnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstosses in den entwickelten Ländern. Diese beschränken sich oft auf marginale Lösungen wie konsequenteres Recycling und die Verwendung neuer Glühbirnen… Dadurch werde das Problem des Klimawandels offiziell verharmlost, weil der Eindruck vermittelt wird, er liesse sich durch so unbedeutende Massnahmen verhindern.

Wenn das global vereinbarte Ziel darin besteht, pro Kopf und Jahr bis im 2050 nicht mehr als 2,1 Tonnen CO2-Äquivalent zu verbrauchen, dann muss man davon ausgehen, dass jemand, der regelmässig Fleisch isst und einmal pro Jahr eine längere Flugreise unternimmt, seinen „Kredit“ bereits überzogen hat.

Entsprechende politische Entscheide seien nicht populär, räumen die Experten ein. Aber es gelte, Trends, die sich heute schon abzeichnen, wie etwa die vermehrte „flexitarische“ Ernährung (d.h. einen Wechsel zwischen Fleisch und vegetarisch) oder der Vormarsch der veganen Bewegung, zu unterstützen und zu verstärken, damit die Millenniumsziele im Klimaschutz überhaupt erreicht werden können. – Bei uns hat man immer noch den Eindruck, Fleisch sei das allereinzigste Nahrungsmittel, das Herr und Frau Schweizer zum Überleben und zum Glücklichsein brauchen. Der Bund subventoniert die Fleischwerbung mit unseren Steuergeldern.