1/11  Nutri-Score

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:53

Verwirrung im Vormarsch. Da fordern wir bei jeder Gelegenheit, es möchten nun endlich einfache, gut lesbare und verständliche Hinweise auf den Lebensmittel-Packungen angebracht werden, die es den ernährungsbewussten KonsumentInnen erleichtern, sich beim Einkauf über einzelne Produkte zu informieren.

Zur Diskussion stehen die „Ampel“, daneben die Angaben in Relation zum Tagesbedarf („GDA“) oder eine Kombination von beidem. Nicht mehr weiter verfolgt wurde bei uns die Idee eines „Tic“-Labels, das an „gesunde“ Produkte im Sinn einer generellen Empfehlung vergeben würde.

Und nun kommt Frankreich und lanciert unvermittelt eine völlig neue Kennzeichnung unter dem Titel „Nutri-Score“. Es ist sehr einfach und wirkt einleuchtend, obwohl es effektiv gar nichts aussagt über die tatsächliche Zusammensetzung und den Anteil der einzelnen Nährstoffe. „Nutri-Score“ ist vielmehr die simple Abfolge von 5 Buchstaben: A-B-C-D-E vor einem farbigen Hintergrund: A=dunkelgrün, B=hellgrün, C=gelb, D=orange, E=rot. Also im Prinzip eine Ampel mit Zwischentönen. Denn die Bedeutung der Buchstaben bzw. deren Farbe signalisiert sinngemäss: „Dunkelgrün: sehr gut“, „Hellgrün: gut“, „Gelb: nicht so gut“, „Orange: nicht gut“, „Rot: gar nicht gut“. Und zwar bezogen auf das gesamte Produkt, auf der Basis seines Nährwert-Profils.

Diese Empfehlung erinnert mich an den Farbcode auf den elektrischen Haushaltgeräten, bei denen daneben separat noch die Daten für Verbrauch und Umweltbelastung angegeben sind. Ich gehe davon aus, dass sich die detaillierten Nährwertangaben auch weiterhin auf den französischen Produkten finden werden.

„Nutri-Score“ wurde am 31. Oktober 2017 eingeführt und wird von einigen grösseren Playern der Lebensmittelindustrie zunächst freiwillig angewendet. Es wird interessant sein, zu beobachten, wie sich die Sache weiter entwickelt.