6/12  Perpetuum edibile

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:26

Ewiger Essens-Kreislauf. Das ist meine erste Assoziation, als ich vom „Milliardencoup“ lese, mit dem der Nahrungsmulti Nestlé sich eine kanadische Firma einverleibt hat, die u.a. spezialisiert ist auf die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln und gesunden Produkten, die vorzugsweise an „dicke Menschen“ verkauft werden, wie die Aargauer Zeitung berichtet.

Aha, denkt da der kritische Zeitgenosse: damit schliesst sich der Kreislauf perfekt. Auf der einen Seite fabriziert der Konzern vorzugsweise Süsskram in Massen, der die Bevölkerung dick und krank machen kann, und auf der andern Seite wird er nun den Dickgewordenen aus dem gleichen Portfolio jenes medizinisch empfohlene Kontra-Mittel verkaufen, das gegen die zuvor angefutterten Pfunde und deren gesundheitliche Risiken wirken soll.

Diese Aufgabenteilung unter dem gleichen Dach ist gewinnversprechend und natürlich ja nur eine Segnung der freien Marktwirtschaft. Ein Schelm, wer sich was Schlechtes dabei denkt! Die Nestlé-Firmenstrategie solle langfristig auf den Gesundheitsmarkt ausgerichtet werden. Da ist dieser Zukauf nichts als logisch und konsequent.

Glaubwürdig wird die Politik aber erst, wenn auf die Herstellung und Vermarktung von überzuckerten und allzu fetten Kalorienbomben überhaupt verzichtet wird. Da hilft die Reduktion des Zuckergehaltes bei einzelnen Lebensmitteln um ein paar Gramm-Bruchteile auch nicht wirklich…