14/12  Unheilbar?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:23

Wir alle sind PatientInnen. Wir sind sowohl aktiv wie passiv eingespannt in ein System, das seine eigenen Gesetzmässigkeiten hat und das uns lieb und teuer ist. Vor allem letzteres: immer teurer.

Der alljährliche Anstieg der Gesundheitskosten – sie betragen inzwischen gegen 78 Milliarden Schweizerfranken, wovon rund 9 Milliarden direkt oder indirekt verursacht sind durch Adipositas und deren Begleiterkrankungen – weckt Emotionen und schürt Vorurteile. Wer blickt überhaupt noch durch? Wo soll man mit dem Sparhobel ansetzen? Wer ist bereit zum Verzicht?

Eine äuserst lesenswerte Analyse dieser verzwickten Situation (leider kein Rezept dagegen!) findet sich auf „Journal 21“ unter dem Titel „Das System ist unheilbar krank“. Hier werden Zusammenhänge aufgezeigt und Abhängigkeiten erläutert, Hintergründe ausgeleuchtet und Interessenskonflikte offengelegt.

Die Erkenntnis ist ernüchternd: kein Ausweg in Sicht! Die Spirale dreht sich weiter nach oben, wir selber sind es, die mit unseren Ansprüchen die Kosten für deren Erfüllung ansteigen lassen. – Darf bzw. muss man daraus folgern, dass es sich hier um ein klassisches „Marktversagen“ handelt? Als Illustration dafür, dass der so gerne von liberalen Schwärmern als Allheilmittel gepriesene „freie Markt“ eben gerade nicht in der Lage ist, ein solches System zu beherrschen?

Wenn es um die Gesundheit geht, tritt die Vernunft in den Hintergrund. Dann stirbt die Hoffnung im wahrsten Sinn des Wortes „zuletzt“, d.h. erst dann, wenn alle Mittel fertig ausgeschöpft sind. Auch die finanziellen.