29/1  Hochverarbeitetes Risiko

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:21

Was zu beweisen war. Überraschend kommt die Erkenntnis nicht, zu der ein Forscherteam der Universität Sao Paulo gelangt ist, nachdem es in 19 europäischen Ländern untersucht hat, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Ausmass der Adipositas-Betroffenheit und der Häufigkeit des Verzehrs von verarbeiteten und „hochverarbeiteten“ Lebensmitteln (HVL), sog. „ultra high processed foods“.

Und siehe da: in Italien, wo der Konsum von HVL relativ gering ist, beträgt die Adipositas-Rate nur 8,2%, während sie in England, wo sehr viel HVL verzehrt werden, 24.5% beträgt. (Pro memoria: die Schweiz liegt bei 11%, also im „guten“ europäischen Mittel.)

Fazit: je höher der Anteil von hochverarbeiteten Fertigprodukten ist, desto grösser ist die Gefahr, an Adipositas zu erkranken. Wer also sein Gewicht unter Kontrolle halten oder abnehmen will, sollte um solche Lebensmittel einen möglichst grossen Bogen machen. Ohne staatliche Regulierung könne die Gefahr allerdings nicht abgewendet werden, sagen die Forscher, da der Markt naturgemäss dauernd nach Wachstum strebt, das die Gesundheit der Bevölkerung zwangsläufig gefährdet.

Die Regierung von Brasilien hat 10 griffige Empfehlungen erlassen, was die Ernährung der Bevölkerung betrifft:

  1. Natürliche bzw. minimal verarbeitete Lebensmittel seien die Grundlage deiner Ernährung.
  2. Verwende beim Kochen Öle, Fette, Salz und Zucker äusserst sparsam.
  3. Iss möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel.
  4. Vermeide konsequent hochverarbeitete Lebensmittel.
  5. Iss regelmässig und bewusst, in geeigneter Umgebung, wenn möglich nicht allein.
  6. Kauf dort ein, wo es verschiedene naturbelassene oder nur minimal verarbeitete Lebensmittel gibt.
  7. Lerne selber kochen, verbessere dich laufend und sprich darüber.
  8. Plane diene Essenszubereitung und deine Mahlzeiten als wichtige Zeit deines Lebens.
  9. Wenn du ausser Haus essen musst, bevorzuge Lokale, wo man frische Produkte verarbeitet.
  10. Sei misstrauisch gegenüber Lebensmittelwerbung und -marketing.

Es gibt keinen Grund, sich auch bei uns nicht an diese Empfehlungen zu halten.