2/5 Carb or no carb…
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 14:53 |
…that is the question. Ohne den guten alten Hamlet zu sehr zu strapazieren: die Frage stellt sich offenbar. Es geht um den Verzicht auf Kohlenhydrate, der in letzter Zeit immer mehr als Empfehlung zu effizienter Gewichtsreduktion propagiert wurde und wird. Kein Wunder, melden sich nun die Gegenstimmen und mahnen zu Vorsicht.
Dabei ist es ganz einfach: Low Carb – oder quasi No Carb – ist dann sinnvoll, wenn es darum geht, massive Fettreserven abzubauen, denen mit der simplen Empfehlung „weniger essen, mehr bewegen!“ nicht beizukommen ist. Bei einem rigorosen Verzicht auf Kohlenhydrate (wie er im Verlauf der Evolution bei jeder grösseren Hungersnot vorkam) stellt sich der Stoffwechsel vom „metabolen“ Modus auf den „katabolen“ um, er gerät in die Ketose und produziert aus den im Überfluss vorhandenen Fettreserven Fettreserven ersatzweise die „Ketonkörper“, welche in der Energieversorgung die Rolle der (fehlenden) Kohlenhdrate übernehmen können. Je höher der Fettanteil, desto grösser die Energie-Reserve.
Die „Warnung“, die sich an SportlerInnen richtet, ist dann berechtigt, wenn diese normalgewichtig sind: für rasch verfügbare Leistungsenergie sind Teigwaren die ideale Lösung, nicht umsonst verschlingen die Iron-Man-Athleten auf ihren Parforce-Touren tellerweise Spaghetti, um bei Kräften zu bleiben… – Aber diese Warnung muss jene nicht kümmern, die mit BMI 30 und mehr ihr Gewicht reduzieren möchten: ist der Modus-Schalter im Stoffwechwsel auf „Ketose“ umgestellt, kann Energie „aus dem Vollen“ geschöpft werden, solange noch Fettreserven vorhanden sind. Hier ist das Gegenteil problematisch: gönnt man sich zwischenzeitlich eine kohlenhydratige Leckerei in Form von Süssigkeiten, Brot oder zuviel an Früchten, kippt der Stoffweschsel wieder zurück, der Blutzuckerspiegel steigt, der Appetit ebenso, und die Gewichtsreduktion wird ausgesetzt. Erst der praktisch vollständige Verzicht auf Kohlenhydrate löst nach einiger wieder den Switch in den Abnehm-Modus aus.
Das habe ich in den letzten Jahren am eigenen Leib erlebt – und meine Erfahrungen sind durchs Band weg positiv, vor allem auch was die Energie und die Lebenslust betrifft.