11/6  Viel zu süss

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:30

Am Samstag stieg unsere Informationsveranstaltung. Zwei spannende Referate zogen die Anwesenden in Bann. Eines davon galt der Thematik, was der Konsum von zu viel Zucker in unserem Körper bewirkt, wie er dem Stoffwechsel belastet und welche Langzeit-Schädigungen er bewirken kann. Ein Thema, das lange Zeit für niemanden eines war, denn das süsse Genussmittel ist zu tief in unserem Lust-Bewusstsein verankert und mit positiven Resonanzen besetzt.

Einige Zahlen zur Erinnerung: in der Schweiz konsumiert der/die Einzelne pro Tag im Durchschnitt 160 Gramm zugesetzten Zucker. Damit stehen wir gleich hinter USA an zweiter Stelle auf der Weltrangliste. die Weltgesundheits-Organisation empfiehlt als maximale Dosis für einen bekömmlichen, gesunden Lebensstil nicht mehr als 25 Gramm pro Tag, und für kleinere Kinder – auch das ist nahezu niemandem bekannt – beträgt die „verträgliche“ Menge sogar bloss ZEHN Gramm!

Mit diesem Wissen im Hinterkopf traf ich am Sonntag mit meiner siebenjährigen Enkelin zusammen. Sie streckte mir freudenstrahlend einen buntbedruckten Plastikbeutel mit Schraubverschluss entgegen: „Capri-Sun Multivitamin“ stand darauf und abgebildet waren Früchte in den schönsten Farben, Orangen, Maracuya, Zitronen, Äpfel, Ananas, Kiwi… so dass sich beim blossen Betrachten des Bildes spontan der Eindruck einstellte, davon müsste man sofort gesund werden!

Ein Blick auf die Nährwerttabelle zeigt: ein Deziliter dieser Süsswasserbrause enthält 9,8 Gramm Zucker, der ganze Beutel demnach 32,3 Gramm. Das sind fast zehn Stück Würfelzucker und damit das Dreifache des für Kinder empfohlenen Tageskonsums! Einzig und allein in einem kleinen Getränkebeutel, der so nebenbei weggeschlürft wird, neben allem anderen, was sich im Lauf des Tages so zusammenläppert.

Soll man nun dem Kind die Freude am Genuss vergällen? Oder die Eltern ins Gebet nehmen, die den Schrott anschaffen?


Ein Kommentar zu “Viel zu süss”

  1. Heini Hertach sagt:

    Lieber Heini, nun warte ich auf die Fortsetzung der Geschichte. Nimmst Du nun die Eltern ins Gebet??
    Der andere Heini, der Deine Blogs immer wieder mal liest

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