17/8  Ettiketiertes Tierwohl

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:41

Die Wahrheit sieht oft anders aus. Auf der Verpackung von tierischen Lebensmitteln sind oft fröhlich weidende, saubere Tiere mit Familienanschluss abgebildet… Dass nur „glückliche“ Hühner schöne und gute Eier legen, das wissen wir inzwischen. Aber die Realität entspricht nicht immer der bunten Darstellung.

Bei den Eiern  hat sich die konsequente Deklaration und die Unterscheidung in die verschiedenen Haltungs-Typen bewährt, obwohl der Begriff „Freilauf“ bei manchen KonsumentInnen noch immer falsche Vorstellungen wecken mag. Nicht so aber bei den meisten Fleisch- und Milchprodukten, bei denen Aufschriften und Bilder suggerieren, sie kämen auf direktestem Weg von der Alm oder von der saftigen Wiese.

Unter welche erbärmlichen Mast-Bedingungen etwa die meisten Schweine gehalten werden, wird geflissentlich verdrängt. Die besten Tierschutz-Bestimmungen lassen sich immer noch irgendwie so interpretieren, dass zu ungunsten der Kreatur ein höherer Profit erwirtschaftet werden kann…

Hier will eine Landwirtschafts-Tierwohl-Organisation in Grossbrittannien vereinheitlichte Abhilfe schaffen, indem sie von der Regierung verlangt, Gesetze zu erlassen, welche die Produzenten verbindlich zwingen, die Halte-Bedingungen der Tiere auf der Verpackung offen zu legen. Kein Wunder, erheben die Bauern- und Hersteller-Organisationen Einspruch: eine solche Massnahme wäre natürlich mit Mehraufwand verbunden und zudem mit dem Risiko, Umsatz-Einbussen zu erleiden. Kurz: der Profit steht auf dem Spiel. Davon haben die Tiere allerdings nichts.